Aufgrund der schieren Größe der Stadt ist es kaum möglich nur zu Fuß die Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Deshalb entschließen wir uns, eines der Hop-On-Hop-Off Bus Angebote wahr zu nehmen.
Wir fahren zunächst eine Runde durch Puxi, dann wechseln wir die Flußseite nach Pudong. Die beiden Stadtteile sind durch unzählige Fährverbindungen, Tunnel und Brücken miteinander verbunden, eine der spektakulärsten Brücken ist die Huangpu-Brücke, eine Hängebrücke mit einer Spannweite von über 1.100 Meter und einer der sensationellsten Auffahrten, die man sich denken kann, wie auf `ner Achterbahn.



Da in unserem Bus-Angebot Tickets für den Shanghai Tower inbegriffen sind, fahren wir also dahin. Der Shanghai Tower ist mit 632 Metern im Moment noch das zweithöchste Gebäude der Welt, aber einige im arabischen Raum im Bau befindliche Gebäude werden ihn in Kürze wohl ablösen. Der "schnellste Aufzug der Welt" bringt uns in weniger als einer Minute fast nach ganz oben. Der Aufzug fährt mit 18 m/s nach oben (runter "nur" mit 10 m/s), in der Spitze schafft er laut den Angaben in der Exhibition Hall des Towers sogar 20,5 m/s. Einfach irre, genauso wie der Anblick aus dem 119. von 128 Stockwerken. Leider war das Wetter heute sehr diesig, die Fernsicht war kaum nennenswert, die Bilder geben nur sehr wenig vom wahren Eindruck wieder.




Nach so viel Höhenluft müssen wir uns in der Stadt zunächst mal kräftig stärken, denn am Abend steht noch eine kleine Flußschifffahrt an. Die Skyline beider Flußseiten ist in der Dämmerung und dann bei Dunkelheit noch mal ein weiteres Highlight, alles wirkt wieder anders, noch bunter, noch verückter.



Das Land, auf dem Pudong heute noch steht, war in den 1990er Jahren noch Sumpf- und Ackerland. Wenn man dieses Stadtviertel heute sieht, kann man sich das unmöglich vorstellen. Hier leben 1,4 Millionen Menschen, etwa so viel wie in ganz München. In Deutschland wäre man für so ein Projekt noch in der Planungsphase...



Morgen ist unser Abreisetag, trotzdem bleibt uns der ganze Tag, da unser Flieger erst 23:30 Uhr Ortszeit abheben wird. Der Tag verstreift aber gänzlich im Müßiggang, wir sind einfach nach drei Wochen voller wildester, buntester und verücktester Eindrücke kaum noch aufnahmefähig. Wir fahren noch `ne Runde mit dem Bus, laufen noch ein wenig durch`s alte Shanghai und essen noch mal ganz lecker, wieder in einem ganz kleinen Lokal, in dem uns niemand versteht, aber mit Lächeln und viel Geduld, mit Händen und Füßen ist das alles kein Problem.
...und dann ist sie zu Ende unsere kleine China-Rundreise. Schee war`s!