Glückskeks

Reise nach Xi`an

Samstag, 25. Mai

Gleich nach dem Frühstück werden wir abgeholt. Wir werden herzlich verabschiedet von der Wirtin und schon geht`s los. Am Bahnhof wieder Sicherheitscheck und dann geht die Reise weiter.
Nach etwa drei Stunden erreichen wir Xi`an (ausgesprochen: Schi An), die Stadt, die gemeinhin als die Wurzel der chinesischen Kultur gilt. Über 3.000 Jahre alt, war sie für 13 Dynastien und insgesamt 73 Kaiser die Hauptstadt Chinas, bis vor etwa 1.000 Jahren. Hier endete einst die Seidenstraße, heute hat Xi`an keine solche Bedeutung mehr, gilt aber als kosmopolitischste Stadt Chinas.

Während der Bahnfahrt ändert sich das Landschaftsbild immer wieder.

Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an Unterwegs von Pingyao nach Xi`an

Die Bahnhöfe in China haben ungefähr die Größe des Münchner Flughafens. Taschen- und Sicherheitskontrollen sind ebenfalls gleich.

Bahnhof in Xi`an Bahnhof in Xi`an

Wir haben einen genauen Treffpunkt, wo wir unseren Fahrer treffen sollen, aber der is nich da. Wir warten ein paar Minuten, dann taucht er auf, war wohl im Verkehrschaos stecken geblieben, in das wir uns jetzt auch reinstürzen. Es geht nur im Schritttempo voran, über 6- bis 8-spurige Straßen, links und rechts, jeweils bis zum Horizont Hochhäuser, die alle ähnlich ausschauen. Ich zähle 25 Stockwerke und stelle mir vor, was das wohl für ein Leben in einem solchen Bunker sein mag. In der DDR haben auch fast alle Plattenbauten gleich ausgeschaut, Einheitsbauweise, aber die waren deutlich übersichtlicher in der Höhe (5 bis 6 Stockwerke), das bildete sich noch so was wie `ne Hausgemeinschaft. Kann ich mir hier bei diesen Wohnsilos irgendwie nicht vorstellen.

Left Art Hotel in Xi`an Left Art Hotel in Xi`an
Left Art Hotel in Xi`an Left Art Hotel in Xi`an Left Art Hotel in Xi`an


Irgendwann fahren wir wieder durch `ne Stadtmauer und sind in der ursprünglichen Stadt, die hier aber ein hochmodernes Shopping- und Businessviertel mit ein paar wenigen historischen Gebäuden ist.
Im Hotel werden wir freundlich begrüßt, wir drehen eine kleine Runde durch die Stadt, aber es ist zu heiß dafür (37°C). Deshalb kehren wir für zwei Stunden und ein kleines Nickerchen ins Hotel zurück, später haben wir noch einen Termin.

17:30 Uhr treffen wir Lilly, so stellt sie sich vor. Wir wollen mit ihr durch die Straßen von Xi`an ziehen und lokale Spezialitäten probieren. Street-Food-Safari nennt sich das. Wir gehen zuerst in ein kleines Lokal, in dem wir kein einziges Wort lesen können und auch keine Bildchen aushelfen. Es gibt eine Art Burger und dazu einen Reiswein, das ist aber kein Schnaps sondern ein milchiges Getränk. Dann geht`s in die sogenannte Muslim Street, die heißt so, weil sich hier die muslimische Gemeinde von Xi`an niedergelassen hat. Die Ursprünge der chinesischen Muslime liegen hunderte Jahre zurück, arabische Händler wurden hier am Ende (oder Anfang, kommt auf den Blickwinkel an) der Seidenstraße ansässig, heirateten einheimische Mädels und blieben der Geschäfte wegen gleich mal da. Heute leben ca. 20 Millionen Moslems in China, bei 1,4 Milliarden Einwohnern ein übersichtlicher Anteil. Hier in Xi`an sind die augenscheinlich in erster Linie für die Kulinarik und für`s Entertainment zuständig, auf jeden Fall ist die Muslim Street so `ne Art Ballermann ohne Alkohol. Es gibt etwa 10 Millionen Restaurants, Imbißbuden, Shops und kleine Stände, an jedem schreit ein Chinese oder eine Chinesin lauthals, was er gerade feilzubieten hat, dazwischen wir und ein paar (gefühlt 3-6 Millionen) andere Touristen oder Einheimische. Alles ist zu eng und zu laut, aber Lilly kümmert das nicht, sie plaudert und führt uns die einheimischen Leckerbissen vor.

Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an Muslim Street in Xi`an

Nach etwa 2 1/2 Stunden können wir nicht mehr, wir sind vollgefuttert. Lilly bietet uns an, uns zum Hotel zurück zu begleiten, aber wir wollen noch ein wenig durch die Gassen ziehen, also verabschieden wir uns von ihr.
Wir gehen hier noch ein wenig herum, stellen fest, das es eigentlich ein ganzes Viertel voller Ballermann ist, nicht nur eine Straße. Irgendwann beschließen wir uns nach einem Glas-Bier-Geschäft umzuschauen und verlassen dafür (logischerweise) die arabische Niederlassung. Wir schlendern den Weg zurück, den wir gekommen sind, da gab`s unzählige Restaurants, das ist hier aber so, dass man da nicht nur ein Bierchen bekommt, man muss was zum Essen bestellen. Irgendwann quatsche ich in einer der Seitenstraßen einen der Wirte breit und wir bekommen ein Feierabendbierchen, zwei mal 0,6 Liter für einen Euro! Wir beschließen noch was aus dem Supermarkt mit ins Hotel zu nehmen, da habe ich auf dem Rückweg die Erleuchtung.

De Fou Lou Bar in Xi`an De Fou Lou Bar in Xi`an

Irgendwie bilde ich mir ein, noch mal in eine der Seitenstraßen reinzugehen, und siehe da, eine ganze Straße voller Bars und gleich vor der ersten stehen drei junge Chinesinnen im Dirndl. Die imitieren hier sowas wie einen Biergarten, offerieren auch tatsächlich Paulaner, ich entscheide mich aber trotzdem für Tsingtao, ich fliege nicht tausende von Kilometern, um bayrisches Bier zu trinken. Wir sitzen noch etwas und lassen den Tag sehr schön ausklingen.

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