Glückskeks

Flugreise auf Schienen

Donnerstag, 23. Mai

Wir müssen früh raus, frühstücken, auschecken, um 8 werden wir abgeholt. Denkste, nachdem 10 Minuten nach 8 immer noch niemand in der Hotellobby aufgetaucht ist, schaue ich vor die Tür. Dort steht ein großer Wagen und blockiert die Gasse und somit staut sich der Verkehr, was den Fahrer nicht im mindesten kratzt. Ich spreche ihn an, er versteht mich nicht, hat auch keinen Auftrag, nicht auf Papier und nicht am Handy. Er zückt aber selbiges und wählt irgendeine Nummer und hält mir sein Smartphone vor die Nase. Ich telefoniere also freisprechend (wie hier üblich) mit einer englischsprachigen Dame und nachdem ich mich mit Namen und unserem Reiseziel ausreichend identifiziert habe, erfahre ich, dass der Bube unser Fahrer ist. Also wir und die Koffer rein ins Auto und das Auto rein ins Chaos. Wir fahren etwa 45 Minuten durch den Beijinger Berufsverkehr, aber irgendwann kommen wir am BeijingXi, dem Westbahnhof an. Die Hütte hat mindestens die Ausmaße der Terminals am Münchner Flughafen, ist nur 3x so hoch. Und zugehen tuts auch wie am Flughafen, zuerst Gepäck durch den Scanner, dann Passkontrolle. Bei den Chinesen automatisch, wir werden genauer inspiziert, Pass und Ticket (auf dem Name und Passnummer draufstehen) abgeglichen, dann lässt man uns gnädig in die Halle eintreten.
Die Halle hat Ausmaße, das kannst du dir nicht vorstellen, es gibt (mindestens) 14 Gates (jedes bedient zwei Bahnsteige), an jedem Gate gibt es mindestens einen Warteraum, 3x so groß, wie die gesamte Bahnhofshalle in Regensburg.
Wir haben noch etwas Zeit, dann wird aber das Gate Richtung Bahnsteig geöffnet zum Boarding. Automatische Ticketkontrolle und dann sehen wir den Zug, windschnittig, ellenlang, bestehens aus zwei Teilen, supermodern. Unsere Sitzplätze 2. Klasse sind superbequeme Sitze zum zurückklappen und mehr Beinfreiheit, als ich jemals in einem Zug oder Flieger hatte, auch wenn der Vordermann sich zurücklehnt, alles schon mit einkalkuliert.

Unterwegs Unterwegs Unterwegs Unterwegs

Und dann beginnt die Reise, kaum aus Beijing raus, beschleunigt der Zug auf 296 km/h, die 300er Marke knackt er heute allerdings nie, lahme Ente...
Wir reisen etwa 4 Stunden, durch die unterschiedlichsten Gegenden, überbrücken dabei trotz mehrer längerer Halte fast 600 km. Angekommen an einem ganz ordinären Landbahnhof in Pingyao muss man wieder mittels automatischer Ticketkontrolle den Bahnhof verlassen.

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Hier steht schon ein Bube mit einem Schild, auf dem zumindest ein Teil eines unserer Namen steht, aber das Hotel hat er dazugeschrieben, das passt.
Es geht also los, auf schnurgeraden, menschenleeren vier- bis sechsspurigen Straßen, daneben sind die typischen Hochhäuser zu sehen. Jetzt wird uns ein wenig mulmig, nicht schon wieder so ein Alptraum, wie wir in Chengde erlebt haben. Wir wissen nicht so richtig, was uns erwartet, wir haben uns nicht mit jedem Ort im Kleinsten beschäftigt vor der Tour und unser Reiseführer gibt nichts über Pingyao her, da er sich nur mit dem Osten Chinas befasst. Wir fahren dann in die Groß- oder Kleinstadt rein, wer weiß das hier schon so genau. Es ist wie ein Deja-vu, Hochhäuser wechseln sich mit Baracken ab, kleine Geschäfte, aber nichts, was man als Tourist unbedingt sehen möchte. Wir versuchen uns vorzustellen, wie wir fast zwei Tage rumkriegen sollen, wenn in dem Hotel wieder keiner englisch spricht. Dann fahren wir auf eine riesige grau-schwarze Mauer zu und sind plötzlich im Mittelalter...
The Ancient City of Pingyao
ist die größte ummauerte Altstadt Chinas und eine der größten der Welt, etwa vergleichbar mit Rhodos Town. Nur chinesisch.

Der Fahrer biegt noch um drei Ecken und dann sind wir da. Wir werden schon winkend erwartet und in fast perfektem englisch begrüßt. Das Hotel ist eine alte Unterkunft mit mehreren Höfen, wurde wohl auch früher von Handelsreisenden, bzw. deren Knechten als Herberge benutzt. Pingyao war früher ein berühmtes Handelszentrum, dazu später mehr.

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Wir beziehen unser Zimmer, sehr authentisch im Stil, aber es ist alles da, was man braucht. Wir plaudern noch ein wenig mit der Wirtin, dann ziehen wir los auf Erkundungstour (und Durst haben wir auch).

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