Glückskeks

Halbtags mit Bummeln

Montag, 20. Mai

Wieder steht Kelly pünktlich in der Lobby, um uns abzuholen, es geht ein, zwei Straßen raus aus den Hutong, an der nächsten Hauptstraße wartet unser Fahrer. Heute fahren wir etwas weiter, außerdem ist Montag-morgen-rush-hour, aber nach 40 Minuten sind wir am Yihèyuàn / Sommerpalast .
Dies ist die größte Gartenanlage Pekings, über 300ha groß, malerisch gelegen an einem großen See. Kelly erzählt uns, dass das ein "must have seen" für jede Reisegruppe ist und entsprechend geht`s am Eingang schon zu. Vor allem laut, denn die Chinesen unterhalten sich schreiend. Wenn sich irgendwo zwei unterhalten, hab ich immer den Eindruck, die gehen sich innerhalb der nächsten Sekunden an die Gurgel. Noch stimmgewaliger sind die Führer(innen) der Gruppen, gerne auch mal mit Megaphone-Unterstützung oder neumodisch mit elektrischer Verstärkung, leider ohne Kopfhörer. Auf jeden Fall bin ich nahezu taub, als wir den Eingang passieren, aber auch hier wird`s nicht besser. Kelly versucht immer wieder uns irgendwo in eine ruhige Ecke zu ziehen und erzählt uns ganz viel über die Enstehung und die Geschichte dieser Anlage. Unter anderem, dass der Kaiser in vergangenen Zeiten von der Verbotenen Stadt bis hier an den See mit dem Boot fahren konnte, der Fluß aber mittlerweile in großen Teilen zugeschüttet wurde.

Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast

Es gibt u.a. einen "langen Korridor", ein 723 Meter langer, hölzerner Wandelgang, bei dem wirklich jeder Pfeiler und jeder Dachbalken von Hand und individuell bemalt ist. Wir würden am liebsten jeden einzelnen fotografieren, aber auch hier schiebt man uns durch. Es gäbe noch einen inneren Palast zu besichtigen, man müsste dafür 250 Stufen hochsteigen, kann aber nicht rein in den Palast, deshalb und weil auch hier der Andrang immens ist, verzichten wir darauf.

Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast Yihèyuàn / Sommerpalast

Normalerweise fahren auf dem See, an dem sich die Anlage befindet Drachenboote, aber dafür ist es zu windig. Es gibt auch ein steinernes Drachenboot, das fährt aber nie.

Schließlich endet unser Spaziergang, wir verabschieden uns von Kelly, sie begleitet uns noch bis nahe ans Hotel zurück, dann trennen sich unsere Wege, war wirklich interessant mit Dir!

Wir haben also den Nachmittag frei und verbummeln den in den Hutong und an den Seen. Die Hutong wirken an vielen Stellen heruntergekommen und ärmlich, zum einen sind manche Häuschen nicht im besten Zustand, die Verkabelung ist ober-abenteuerlich und die überall offen herumstehenden Mülltonnen sorgen für den Begleitgeruch. Trotzdem erfahren wir von Kelly, dass die Häuschen kaum zu erwerben sind und wenn dann für richtig dicke Kohle, renoviert oder komplett erneuert werden darf nur im passenden Stil. Es fällt auch auf, das neben den vielen Schrottfahrzeugen auf den engen Gassen auch jede Menge dicke Brummer stehen, Jaguar, Tesla, Porsche, sogar einen AMG Mercedes hab ich gesehen. Also können nicht alle mausarm sein, die hier wohnen. openmouthedsmile

Hutong Hutong Shichahai Shichahai Shichahai Shichahai Rundfahrt durch die Hutong Rundfahrt durch die Hutong Rundfahrt durch die Hutong Rundfahrt durch die Hutong Rundfahrt durch die Hutong Rundfahrt durch die Hutong

Der Verkehr ist trotz der engen Gassen durchaus rege, die meisten Probleme hab ich mit den Elektro-Radeln (keine wie bei uns, sondern Uralt-Vehikel nachträglich mit E-Motor ausgerüstet, gerne auch mal große Lasten-Dreiräder) und den Elektro-Rollern. Die sausen in einer Geschwindigkeit hier rum, dass der Fußgänger bei einem Zusammenprall auf jeden Fall zweiter Sieger bleibt. Der eine Teil der Elektromobilisten fährt dauer-hupend in der Gegend rum und weil der ganze Strom für die Hupe draufgeht, schalten sie, wenn`s dunkel wird kein Licht ein. Die andere Hälfte fährt lautlos, aber auch ohne Licht... Apropos, wir haben uns gewundert, wo die die Dinger alle aufladen, ein Teil nimmt den Akku mit ins Haus. Einen haben wir erwischt, der hat aus seinem Roller zwei Kabel rausgewerkelt und hat die an zwei lose aus einer Straßenlaterne raushängenden Kabeln angezwickt, kein Scherz! Das ist dann wohl Sparstrom, nicht grün, aber billig.

Rundfahrt durch die Hutong Rundfahrt durch die Hutong Rundfahrt durch die Hutong Rundfahrt durch die Hutong Rundfahrt durch die Hutong

Wir finden in einer Bar dann auch mal die Möglichkeit, einheimisches Bier zu probieren, das schmeckt in jedem Fall besser, wie die amerikanischen und europäischen Light-Biere, die zwar nach nix schmecken, für die aber gerne mal 8 Euro für 0.33l aufgerufen werden. "Tsingtao" wird ab sofort unser Ersatz-Kneitinger.

Tsingtao

Abends suchen wir noch ein Restaurant, um mal die "famous Peking duck" zu probieren, aber irgendwie bekommen wir nicht so richtig das, was wir uns drunter vorgestellt haben. Das üben wir noch mal.
Egal, der Nachmittag und Abend waren schön, wir lassen ihn in einer Bar ausklingen mit Livemusik (wie in nahezu jeder Bar), etwas zu laut (auch überall gleich) und allermeistens chinesisch, aber wenigstens handgemacht. An der einen Ecke der Seen gibt es unzählige davon, alle nach dem gleichen Muster.

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