Glückskeks

Heute auf dem


Stundenplan:


Geschichte und Kultur

Sonntag, 19. Mai

 
Nachdem das Frühstück etwas kürzer ausgefallen war, weil wir morgens zu lange gebraucht haben, treffen wir unseren Guide, ein junges Mädel, in der Lobby. Sie stellt sich zwar nicht mit ihrem Namen vor, aber laut unserem travel booking voucher heißt sie Mrs. Kelly. Also nennen wir sie Kelly und die lässt gar keine Langeweile aufkommen und stürmt gleich los. Uns fällt der Start noch etwas schwer, die erste Nacht war nicht so erholsam, der gestrige Tag und die Zeitumstellung machen die Eingewöhnung etwas mühsam.
Nach ein paar hundert Metern erreichen wir die Hauptstraße, dort wartet unser Fahrer mit dem Auto. Es geht rein in den Stadtverkehr und nach ca. 20 Minuten erreichen wir unsere erste Station für heute, den
Yonghe Gong / Lamatempel * .
Es handelt sich hier um eine buddhistische Tempelanlage, die viele tibetanische Elemente enthält, da sie zu einer Zeit erbaut wurde, als das chinesische Kaiserreich die Nähe zu seinen Nachbarn Tibet und Mongolei suchte. Wir müssen zunächst vor dem Tor als auch dann im Innenhof anstehen, da der Besucherandrang recht groß ist. Aber die allermeisten stehen hier nicht zum Sightseeing an, sondern sind tatsächlich gekommen um zu beten und Opfergaben darzubringen. Mir war nicht bewußt, wie religiös die Chinesen sind, ca. 70% sind praktizierende Buddhisten, wie uns Kelly erzählt.
Obwohl überall "Rauchen verboten" Schilder hängen, ist es nicht verboten, die kostenlos dargebotenen Räucherstäbchen anzuzünden. Das machen die Leute hier mit einer dermaßenen Inbrunst, dass man stellenweise kaum Luft bekommt und bereits im zweiten Hof riechen meine Klamotten wie nach einer ganzen Nacht am Lagerfeuer.
Wir durchqueren nach und nach die gesamte Anlage, in der sogar noch Mönche leben und ausgebildet werden. In einem der Paläste hören wir die Mönche singen, rein dürfen wir da leider nicht. Wir erfahren allerdings, dass Mönch zu sein in China kein Full-Time-Job mehr ist, sondern der Mönch nach 8 Stunden nach Hause zu Frau und Kind gehen kann und auch recht anständig entlohnt wird.

Yonghe Gong / Lamatempel Yonghe Gong / Lamatempel Yonghe Gong / Lamatempel Yonghe Gong / Lamatempel Yonghe Gong / Lamatempel Yonghe Gong / Lamatempel Yonghe Gong / Lamatempel Yonghe Gong / Lamatempel Yonghe Gong / Lamatempel

Danach geht`s wieder zurück zum Auto und weiter durch die Stadt. Nach 20 Minuten erreichen wir eine weitere Tempelanlage, den Tiantàn / Himmelstempel * .
Hierbei handelt es sich nicht (mehr) um einen religiösen Ort, sondern die riesige Parkanlage (ca. 270 ha!) ist ein beliebtes Ausflugsziel der Pekinger. Die Außenmauer des Tempels ist quadratisch, der Tempel selbst ist rund. Das Quadrat symbolisiert die Erde, der Kreis den Himmel. Hier ist nämlich der Ort, an dem der jeweilig amtierende Kaiser zweimal im Jahr zu Himmel und Erde sprach um für eine gute Ernte zu beten. Wir werden vertraut gemacht mit einer Menge Riten und Geschichten, alles können wir gar nicht behalten.

Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel Tiantàn / Himmelstempel

Als nächstes gibt es einen kleinen Imbiss in einem typisch chinesischen Restaurant, Kelly hilft uns noch bei der Bestellung, dann verdrückt sie sich, sie ißt lieber beim nebenan liegenden KFC.
Wir sind in der Nähe des Tian`anmèn Guànchàng / Platz des himmlischen Friedens * .
Obwohl bei uns eher wegen der Studentenproteste im Jahr 1989 bekannt, ist der Platz hierzulande noch immer ein nahezu heiliges Nationalsymbol. Eingerahmt von Chinesischem Nationalmuseum und Palast des Volkes, in dem die chinesische Regierung ihre Parteitage u.ä. abhält, steht in der Mitte eine riesige Säule, die die Helden des Volkes, also die Opfer der vergangenen Kriege feiert, sowie eine streng bewachte chinesische Flagge. Und Mao schaut von hinten, dass das alles richtig läuft.

Tian`anmèn Guànchàng / Platz des himmlischen Friedens Tian`anmèn Guànchàng / Platz des himmlischen Friedens Tian`anmèn Guànchàng / Platz des himmlischen Friedens Tian`anmèn Guànchàng / Platz des himmlischen Friedens Tian`anmèn Guànchàng / Platz des himmlischen Friedens Tian`anmèn Guànchàng / Platz des himmlischen Friedens Tian`anmèn Guànchàng / Platz des himmlischen Friedens Tian`anmèn Guànchàng / Platz des himmlischen Friedens Tian`anmèn Guànchàng / Platz des himmlischen Friedens

Direkt dahinter unterqueren wir eine sechspurige Straße, auf der wohl immer die Aufmärsche zu den Nationalfeiertagen stattfinden und erreichen den Gùgòng / Kaiserpalast (besser bekannt als die Verbotene Stadt) * .
Zunächst wieder kurzes Anstehen und Sicherheitscheck, wie vor jedem Gebäude inklusive Scan aller Rucksäcke und Taschen. Sogar bevor man den Platz des himmlischen Friedens betreten darf. Manchmal erspart uns Kelly mit ihrem Ausweis als Guide die Prozedur, hier nicht.
Was sich dann vor uns eröffnet ist eine atemberaubende, filmreife Kulisse. Die Bilder die man im Hoolywood-Movie "Der letzte Kaiser" zu sehen bekam, laufen direkt noch mal vor einem ab. Man kann diesen Anblick nicht beschreiben, das muss man sehen. Kelly erfreut uns wieder mit Unmengen Geschichten und Fragen und Späßchen, sie ist wirklich gut. Zwischendrin müssen wir mal einen Sprint einlegen, weil plötzlich einer der Zwischenhöfe von Uniformierten abgesperrt wird, wir erreichen gerade noch die nächste Treppe, also alles noch mal gut gegangen.

Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt) Gùgòng / Kaiserpalast (Verbotene Stadt)

Nach fast zwei Stunden erreichen wir das andere Ende der Verbotenen Stadt und dort endet auch unser erster Ausflug. Auf unsere Bitte organisiert uns Kelly noch ein Taxi, mit dem öffentlichen Bus zu fahren ist uns doch zu anstrengend, man kann nix lesen und englisch kann auch fast keiner. Sie ordert ein Taxi via Mobile Phone, wobei es gleich das nächste Problem gibt, der Bube will kein Bargeld. Also zahlt sie via Handy und wir geben ihr das Geld. Überhaupt sind wir regelrechte Dinosaurier, außer uns zahlt keiner cash, in den Bars, Restaurants und Geschäften halten alle nur mal eben ihr Handy über einen CR Code an der Kasse und schon wechselt die Kohle den Besitzer. Hier ist schon Zukunft...

(* die Links führen zu den jeweiligen Wikipedia Artikeln, da die historischen und weitere Details zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten den Rahmen des Artikels wohl sprengen würden. Auf den folgenden Seiten werde ich genauso verfahren, wo möglich und nötig.)
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