Sonntag-Morgen, nach einem leckeren
Frühstück fahren wir mit dem Zug von Bath nach London. Wir haben zwar
die Tickets schon am Vortag gekauft, aber nicht daran gedacht,
auch Plätze zu reservieren. Zu blöd aber auch; der Zug ist brechend voll
und wir müssen einen Teil der Strecke stehen. Wir wohnen im selben Hotel
wie bei unserem ersten London-Besuch, allerdings wurde dieses inzwischen
vollständig renoviert.
Das THEMA in ganz England ist "The Queen's Platinum Jubilee 2022".
Schon auf unserer Wanderung gab es
überall Hinweise auf dieses große Ereignis. In vielen Orten hingen
Plakate auf denen ein "Jubiläumslunch" (gemeint ist damit ein
gemeinsames Essen in den Nachbarschaften) angekündigt wird.
Da
die Queen ihren Geburtstag - der eigentlich im April ist - wie jedes
Jahr erst im Juni feiert, beschert dies den Briten in diesem Jahr ein
langes Wochenende; vom 2. bis 5. Juni wird gefeiert. Wir reisen zwar am
2. wieder ab, aber die Hinweise auf dieses große Ereignis sind nicht zu
übersehen.
Wir haben kein festes Programm für London,
sondern wollen einfach nur relaxen; die Wanderung war schließlich
anstrengend.
Nachdem wir angekommen sind gehen wir zunächst mal
Richtung Tower-Bridge da unser Hotel nicht weit entfernt ist. Weit
kommen wir jedoch nicht, an diesem Sonntag findet ein Radrennen statt,
das RideLondon-Essex 100, das größte Radsportfestival der Welt und alles
ist abgesperrt, denn an der Tower-Bridge endet diese Veranstaltung.
So bummeln wir nur ein wenig durch die
Stadt, trinken in einem Pub ein Bier. Weil dieser jedoch um 17:00 Uhr
schließt, gehen wir zum Abendessen ins Hotel und besuchen später nochmal
einen anderen Pub. Hier sehen wir etliche der Radfahrer wieder, die
allesamt ihre Räder mit in die Kneipe schleppen.
Am nächsten Tag
beschließen wir zunächst einmal nach Camden zu fahren und schauen uns
dort ein wenig um. Einiges ist so geblieben wie bei unserem letzten
Besuch, aber einiges hat sich auch verändert; ist professioneller
geworden. Als es dann zu regnen beginnt fahren wir mit dem Bus weiter
nach Covent Garden. Auch hier sieht man wieder überall den Union Jack.
Auch die Allee zum Buckingham Palace (The Mall) ist anläßlich der
Feierlichkeiten zum Geburtstag der Queen bereits festlich geschmückt und
an allen Ecken wird noch kräftig gearbeitet.
Von hier aus gehen wir Richtung
Westminster Abbey und besichtigen die Kirche nochmal.
Ich lese sehr viele historische Romane, auch welche, die im England des Mittelalters spielen.
Entsprechend viele "Bekannte" treffe ich hier in der Abteikirche zu
Westminster wieder. Hier liegen unzählige Mitglieder der englischen
Königsfamilie(n) und hochrangige Adelige begraben. Von Edward dem
Bekenner über Elizabeth die I. bis zu berühmten Künstlern, z.B. Geoffrey
Chaucer, dem Dichter des Mittelalters in England und Charles Dickens.
Das berührt mich doch ziemlich, deshalb wollte ich auch (nochmal)
hierher.
Eigentlich nicht zur Ausstellung
gehörend, aber für mich total faszinierend ist die Aussicht von hier
oben (wenn auch die Fenster mal geputzt werden müssten).
Wir beenden unseren Besuch in
Westminster Abbey und stellen draußen fest, dass es mächtig nach Regen
aussieht und so machen wir uns auf den Weg zum nächsten Pub, welcher das
Red Lion ist. Wir haben Glück und ergattern noch einen Platz gleich an
der Theke, dann wird es brechend voll denn inzwischen hat heftig angefangen zu regnen.
Nach zwei Bier ist der ganze Spuk vorbei
und wir ziehen weiter.
Was wir an England besonders mögen
sind die Pub's. Und so können wir auf unserem weiteren Weg an diesem
hier natürlich auch nicht vorbeigehen.
London hat eine neue U-Bahn-Linie; die
Elisabeth Line. Pünktlich zum 70-jährigen Thronjubiläum der Queen konnte
ein erster Teilabschnitt in Betrieb gehen. Eigentlich sollte dies schon
Ende 2018 der Fall sein, aber wie so oft bei Großprojekten, es hat mehr
als dreieinhalb Jahre länger gedauert. 2023 soll dann alles komplett
fertig sein.
Die neue Linie ist hochmodern und natürlich wollen auch
wie wenigstens einmal bei unserem London-Besuch damit fahren. Dafür geht
es mit der Rolltreppe ganz schön tief hinab und auch unten sind die Wege
relativ weit.
Wir erkunden London weiter und kommen irgendwann nach Soho; ein
Stadtteil in London, dessen bekannteste Straße wohl die Carnaby-Street
ist. In den 60-er Jahren wurde die Straße vor allem durch die
Modedesignerin Mary Quant bekannt, die als Erfinderin des Minirock
gilt.
Unser Weg führt uns weiter durch London; mittags machen wir Pause in
einem Pub und dannn machen wir uns auf den Weg zu "The Shard" - ein
Hochhaus im Londoner Stadtteil Southwark.
Als wir am Shard ankommen, wartet dort
schon eine lange Schlange auf Einlass. Wir haben zwar einen festen
Termin gebucht, aber dennoch müssen wir geraume Zeit warten, bis wir
eingelassen werden. Wir lassen die Sicherheitskontrolle über uns
ergehen, verweigern eine Fotoaufnahme, und können dann endlich mit dem
Aufzug nach oben fahren.
The Shard ist ein Wolkenkratzer mit 309,6
Metern Höhe. Es ist ein pyramidenförmiges Gebäude, welches komplett
verglast ist. Aussichtsplattformen befinden sich in den Stockwerken 68 -
72.
Am Abend des 1. Juni scheinen die
Briten schon mit dem feiern zu beginnen. Draußen vor den Pubs stehen
massenweise Leute und trinken ihr Bier. Da man sein Bier in den
englischen Pubs selbst an der Theke holen muss haben viele gleich in
jeder Hand eines.