Heute ist unser erster Wandertag und es war für den ganzen Vormittag Regen angesagt.
In der Nacht hat es fast durchgehend geregnet, aber morgens gegen 7:00 Uhr hört es auf. Als wir 8:30 zum
(unglaublich liebevollen und individuellen) Frühstück gehen, kommt sogar die Sonne raus und so besteigen
wir unser Taxi um 9:00 Uhr bei blauem Himmel und Sonnenschein.
Warum starten wir mit einer Taxifahrt? Der Startpunkt des Cotswold Way ist in Chipping Campden. Dort gab es
aber für dieses Wochenende keine freien Hotelzimmer mehr, deshalb haben wir unsere erste Nacht in Broadway
verbracht, werden mit dem Taxi am Morgen nach Chipping Campden gefahren und wandern die erste Etappe bis Broadway,
“zurück” zu unserer Unterkunft.
Wir werden direkt am Market Place abgesetzt, der Fahrer gibt uns noch einige gute Tipps, was und wo in
Chipping Campden zu besichtigen wäre, und dann laufen wir los. Wir drehen erstmal eine Runde durch den Ort
und sehen jede Menge der sehr liebevoll erhaltenen, bzw. wiederhergestellten Häuschen, die so typisch sind
für diesen Landstrich. Wir erkunden die St. James Church, können aber nicht rein, logisch, Sonntag, 10:00 Uhr,
Catholic Service... oder Sonntagsandacht, wie man bei uns sagt.
Macht uns aber nix, wir genehmigen uns am Market Place noch einen Macchiato dann ziehen wir los auf unsere erste Etappe.
Es geht stramm bergauf aus Chipping Campden raus, mittlerweile hat sich die Sonne auch wieder hinter den Wolken
verkrochen und nach 1,5 Meilen Kraxelei erreichen wir Dovers Hill und es fängt an zu regnen. 🙁
Schade vor allem deshalb, weil man von hier einen fantastischen Ausblick hat, in alle Richtungen, aber der
natürlich durch den Regen stark beeinträchtigt wird. Wir legen unsere Regengewänder an und machen allem Wetter
zum Trotz einige Millionen Fotos. Wir stellen fest, dass die Einheimischen härter im Nehmen sind, die laufen
in T-Shirt und Turnschuhen einfach weiter, egal, ob`s regnet (oder schneit).
Von Dovers Hill geht es sacht bergan, der Regen hat sich wieder verzogen, über wilde Wiesen oder quer durch
bewirtschaftete Felder, mal ein Stück durch den Wald und dann wieder über Wiesen voll mit Schafen
(und deren Hinterlassenschaften) bis zum Gipfel des heutigen Tages, dem Broadway Tower.
Der Turm ist ein sogenannter Folly, eine jener skurrilen Marotten für die man die Briten einfach lieben muss.
Follies sind Bauwerke, die sich durch ein besonders exzentrisches Aussehen auszeichnen und keinem bestimmten
praktischen Zweck dienen. Heutzutage eine touristische Attraktion und so ist trotz grauem Himmel und heftigem
Wind einiges los hier. Wir gehen mal rundum, haben aber keine Lust rauf zu steigen, einmal aufgrund des starken
Windes hier, zum anderen, weil die Sicht aufgrund der Wetterverhältnisse eingeschränkt ist.
So gehen wir also von hier noch 1,5 Meilen straff bergab, über schlammige Feldwege, glitschige Wiesen und immer
mitten durch die Schafherden zurück bis Broadway, wo wir im Horse & Hound noch ein After-Walk-Bier genießen und
damit die heutige Tour beschließen.
Abendessen gibt es etwas abseits der High Street im Crown & Trumpet, einem urigen, gut besuchten Pub mit hervorragender
Küche. Nur der Regenschauer, der uns auf dem Weg zurück zur Pension heimsucht, den hätte es nicht gebraucht.