Morgens dann Frühstück mit den beiden kauzigen Alten. Abends, als wir aus Stroud zurückgekommen sind haben wir noch
Lesleys Mann Tom kennengelernt. Nach dem Frühstück eröffnet uns Lesley, dass sie ein Problem hätte, sie wären heute
den Tag über nicht da, sie hätten nicht bedacht, dass wir zwei Nächte bleiben. Und offensichtlich will sie uns nicht
alleine in der Hütte haben, sie hatte uns auch keinen Schlüssel gegeben, die Tür steht immer offen, solange sie da ist.
Tom sieht das völlig unpragmatisch, er macht den Haustürschlüssel von seinem Bund ab und legt ihn mir hin, Problem
gelöst, auch wenn wir den Schlüssel gar nicht brauchen werden.
Wir ruhen und waschen und lesen und schreiben und schlafen, von allem ein wenig und gegen 12:00 Uhr beschließen wir
loszuziehen. Ich hatte eine Busverbindung nach Stroud rausgesucht, werde aber mit dem Vorschlag überrascht, zu Fuß zu
gehen … das sind über 3ml/5km, gestern wurde mir noch gesagt, dass sie heute keinen Meter gehen will.

Es gibt zwei verschiedene Routen, eine führt an einer vierspurigen Straße entlang, die wir gestern im Taxi (hin und zurück) schon
genießen durften. Ich entscheide, dass wir die andere Route, über ein paar kleine Dörfchen gehen.

Kaum aus dem Ort
raus, steigt die Straße schon steil an und ich kann mir was anhören. Egal, wir haben ein paar schöne Ausblicke,
kommen an ein paar knuffigen Häuschen vorbei und als wir in Stroud einlaufen, sehen wir einen schönen Pub mit einem
sehr freundlichen Freisitz und entschädigen uns für die schreckliche Schinderei mit einem Pint frischgezapftem.
Heute ist in Stroud, wie gestern schon das “Stroud Food Festival” so eine Mischung aus Markt und Kirmes. Wir gehen
ein wenig herum, landen aber bald schon wieder im “Lord John”, dem Pub in dem wir gestern gegessen hatten. Wir müssen
die Zeit bis 5:00 Uhr überbrücken, dann erst macht das italienische Restaurant auf, dass wir uns ausgeguckt haben.
Wir gehen also kurz nach fünf zum Italiener und sehen an der Tür ein “closed” Schild, na prima! Wir sagen uns, dass
es die Italiener nicht so genau nehmen mit der Zeit und drehen eine Runde um den Block, stellen dann jedoch keine
Veränderung fest. Drin brennt Licht, aber zuerst ist niemand zu sehen. Dann taucht ein Burschi auf, der den Besen
schwingt und schaut mich ganz bedröppelt an und winkt, wir sollen reinkommen. Er ist erstaunt, dass wir uns nicht
reingetraut haben, ich mache ihn auf das Schild aufmerksam, er hatte einfach vergessen es rumzudrehen.

Er entschuldigt sich und kredenzt uns leckere Pizza und ein Glas Wein.
Heute müssen wir ein wenig auf`s Taxi warten, aber es kommt irgendwann eines und bringt uns zu Bett.