Cotswold Way

Painswick - Kings Stanley

Samstag, 21.Mai

Auch am Morgen begrüßt uns der Wirt wieder sehr leger. Wie immer in England muss erstmal über`s Wetter gesprochen werden, er meint es solle ein schöner Tag werden. Das Frühstück findet an einem großen Tisch für alle Pensionsgäste gemeinsam statt. Außer uns findet sich noch ein älteres Pärchen aus den Staaten ein und eine, ebenfalls etwas ältere Dame, die unterunterbrochen redet, nebenbei frühstückt und Kaffee schlürft. Wir kriegen nicht so richtig raus, woher sie stammt, aber irgendwie war sie schon überall und ist, wenn man ihr so zuhört schon Millionen von Meilen gewandert. Zu uns gesellen sich dann auch noch der Wirt und seine Frau (ebenfalls barfuß) und es wird ein lebhaftes Geplauder.

Wir verabschieden uns dann und ziehen los, gehen nochmal im Lebensmittelgeschäft vorbei und wandern dann über den mittelalterlichen Friedhof wieder auf den Cotswold Way. Ziemlich bald geht es dann wieder rauf auf den Berg, uns begegnen zwei Damen (dem Akzent nach auch Ami`s), die genauso schnaufen, wie wir. Wir plaudern kurz, dann ziehen sie zunächst weiter, bald überholen wir sie wieder. Da die beiden in etwa das gleiche Tempo gehen wie wir, sehen wir uns den ganzen Tag über wieder.

Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley

Wir überqueren den offiziellen Mittelpunkt des Cotswold Way, obwohl er im Ganzen 100mls lang ist, auf der einen Seite steht “Bath 55mls” auf der anderen “Chipping Campden 47mls” ist das die Mitte. Die spinnen, die... aber das hatten wir ja schon geklärt.

Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley

Die Tour bleibt ein Auf-und-Ab wechselnd zwischen Wald-Abschnitten und Wiese. Die Waldabschnitte sind wieder eindrucksvoll, sehr alte Bäume, vollkommen unberührt und was streckenweise auffällt, viele Bäume sind komplett mit Efeu bewachsen, das schaut aus wie in einem Märchenwald.

Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley

Wir wandern wieder über mehrere Hügel; der Ausblick vom Haresfield Beacon ist besonders beeindruckend.

Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley - Haresfield Beacon Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley - Haresfield Beacon Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley
Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley - Haresfield Beacon
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Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley - Haresfield Beacon
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Letztlich geht es wieder bergab, zwischen Weiden und sogar durch einen Weinberg (ich hab`s probiert, man kann englischen Wein ohne größere körperliche Schäden zu erleiden trinken) nach Stonehouse und von da noch ein paar Meter weiter bis zu unserem Ziel nach King Stanley.

Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley Cotswold Way - von Painswick nach Kings Stanley

Die Tour war nicht so lang, wir kommen schon gegen drei an und können laut Briefing erst 4:30pm in unsere Unterkunft. Der Plan wäre also, sich im einzigen örtlichen Pub so lange niederzulassen. Der Plan scheitert daran, dass der Pub geschlossen ist. Nicht vorübergehend... endgültig. Ich höre in diesem Moment meinen Magen knurren.

Also kaufen wir im örtlichen co op shop eine kleine Mahlzeit und etwas zu trinken, und sind irgendwie ratlos. Obwohl deutlich zu früh, probieren wir in unsere Unterkunft zu kommen und finden eine offene Tür. Wir treten ein und rufen ein freundliches “good afternoon” ins Haus. Sogleich kommt uns eine weißhaarige Dame entgegen und begrüßt uns überschwänglich. Sie wohnt hier, deshalb sind die “check-in-Zeiten" wohl eher theoretischer Natur. Das ganze Haus wirkt wie eine einzige Abstellkammer, einfach alles ist vollgestellt. Der Raum, der wohl als Frühstücksraum fungieren wird geht ja noch, aber bereits die dahinter sichtbare (wirklich große) Küche ist echt ein Anschauungsstück für alle die meinen, dass Aufräumen nur was für Leute ist, die sich nicht merken können, wo sie was hingelegt haben, ich hab noch nie so ein Chaos in einer Küche gesehen, nicht falsch verstehen, es ist sauber, aber einfach jedes Eckchen ist mit irgendwas vollgestellt.

Lesley, so hat sich die Dame vorgestellt, zeigt uns unser Zimmer, das zwar etwas aufgeräumter wirkt, aber die beiden vorhandenen Schränke sind voller Krimskrams und somit nicht benutzbar. Wir ratschen etwas mit ihr und kommen auf das Thema Abendessen zu sprechen. Sie weiß um unsere Nöte und bringt einen örtlichen chinesischen Abholservice ins Spiel, danke, aber NEIN danke, den haben wir vorhin schon gesehen. Ein Pub im nächsten Dorf wäre fußläufig zu erreichen, der wäre und sogar als Übernachtung angeboten worden, war aber dann ausgebucht. Lesley ruft dort mal schnell für uns an, aber die bieten kein Essen an. Klingt komisch, aber nach ein paar Recherchen im Internet lesen wir, dass die keinen Koch haben, bittere aber simple Geschichte. Lesley telefoniert nun für uns um ein Taxi zu bekommen, dass uns in nahegelegene Stroud bringt. Das klappt dann wunderbar, wenige Minuten später steht das Taxi vor der Tür, der Abend wäre erst mal gerettet. Vielen Dank Lesley.

Wir ziehen ein wenig durch die Straßen und landen schließlich im “Ale House” für ein Bier. Es ist eine merkwürdige Mischung aus Pub und Veranstaltungsraum, es hängen jede Menge ziemlich abgerissene Gestalten hier rum und eine große Gedenktafel ehrt irgendeinen Sir, der sich für die “poor people”, also die Armen engagiert hat. Das ist dann hier wohl die Heilsarmee oder Arbeiterwohlfahrt. Trotzdem hat die Bude immer noch einen gewissen Glanz aus vergangenen Tagen, auch wenn der schon verblichen ist, ich hab noch nie so kunstvoll verzierte Heizkörper gesehen.

Cotswold Way - Stroud Ale House

Anschließend besuchen wir einen anderen Pub, der einer großen Kette angehört (Wheterspoons), hier kostet alles nur die Hälfte, wie im Ale House. Trotzdem ist nicht übermäßig viel los, liegts am stattfindenden “Food Festival” oder daran, dass die Engländer die “Ketten-Pubs” nicht so mögen? Ich weiß es nicht.

Bier und Futter war gut und vergleichsweise billig und ein Taxi haben wir auch gleich gekriegt und so fallen wir gut gesättigt in die Betten.