Teeplantagen, Wasserfälle, ein Vulkan
und Art-Déco-Architektur

06. Oktober 2023


Wie immer pünktlich um 9:00 Uhr am nächsten Morgen ist unser Fahrer zur Stelle und hat den Guide für heute dabei. Ivan, klein, stämmig und mit langen Dreadlocks. Dieser setzt sich zunächst mit uns in der Hotellobby zusammen um das Programm für heute zu besprechen.

Ivan - der Lustige

Erstes Ziel des Tages sind die Teeplantagen. Im Gegensatz zu Bopal unserem ersten Guide, dessen Ausführungen sehr rudimentär waren, redet Ivan wie ein Wasserfall und so erfahren wir im Laufe des Tages eine Menge Dinge über Bandung, Ivans Familiengeschichte sowie über einen Teil seiner legalen und illegalen (?) Vergangenheit. Der Typ ist wirklich gut drauf und man merkt ihm an, dass er Spass an seinem derzeitigen Job hat.

Nach einiger Zeit kommen wir im Teeanbaugebiet an. Weit und breit ist fast nichts anderes als Teeplantagen zu sehen. Da Tee bei Sonnenaufgang gepflückt wird sind leider keine Teepflücker mehr unterwegs. Die Sträucher der Teeplantagen sind hier relativ hoch und entsprechend heiß ist es auf den schmalen wegen, wo kein Lüftchen weht. Am Ende unseres kleinen Rundgangs kommen wir noch zu einer kleinen Ebene wo ein kleiner Wasserfall plätschert; hier könnte man es länger aushalten.

Tee... wohin man schaut Tee... wohin man schaut Tee... wohin man schaut Tee... wohin man schaut Tee... wohin man schaut Tee... wohin man schaut Wackelige Pfade Mitten im Tee Mitten im Tee Mitten im Tee Mitten im Tee Mitten im Tee Mitten im Tee Mitten im Tee Mitten im Tee Badegelegenheit Badegelegenheit Chill-out Area Steile Pfade

Wir aber machen uns nach einer kurzen Pause zum aklimatisieren mit dem Auto auf den Weg zu einer Tea Factory. Hier sollte uns eigentlich ein Freund von Ivan etwas zur Teeproduktion erklären, aber, wie das ins einem muslimischen Land ist, weilt der gerade beim Freitagsgebet. Damit haben wir kein Problem und drehen auch hier nochmal eine Runde durch die Plantagen. Hier sind die Teesträucher nicht so hoch, die Wege breiter und dadurch wirkt alles etwas aufgeräumter. Eigentümer sowohl der ersten, als auch der zweiten von uns besichtigten Plantagen ist die Regierung.

...noch mehr Tee ...noch mehr Tee Wandersfrau am Wegesrand Schon wieder Tee Schon wieder Tee Tee bis zum Horizont Tee bis zum Horizont

Als nächstes fahren wir zum Vulkankrater Tangkuban Parahu.

Ivan erzählt uns, dass das gesamte Tal, in dem wir uns bisher bewegt haben und auf das wir jetzt hinabblicken, der Krater eines früheren "super volcano" ist, der vor einigen tausend Jahren ausgebrochen ist und alles rundum in Schutt und Asche gelegt hat. Übrig geblieben sind nur drei kleinere Vulkankrater die hier eine Berkette bilden und das Tal säumen.
Er betont immer wieder "we believe that", deswegen bin ich mir nicht sicher, ob das so eine Art mysthische Legende ist oder tatsächlich stimmt. Prinzipiell möglich ist das, Java steht auf dem sogenannten pazifischen Feuerring, einer der aktivsten Vulkangegenden überhaupt.

Tangkuban Parahu - schwefelige Angelegenheit Tangkuban Parahu Tangkuban Parahu Tangkuban Parahu Tangkuban Parahu Tangkuban Parahu - schwefelige Angelegenheit Tangkuban Parahu - schwefelige Angelegenheit Tangkuban Parahu - schwefelige Angelegenheit Tangkuban Parahu - schwefelige Angelegenheit Tangkuban Parahu - schwefelige Angelegenheit Tangkuban Parahu - schwefelige Angelegenheit Tangkuban Parahu - schwefelige Angelegenheit

Nachdem wir den Vulkan ausgiebig begutachtet und beschnuppert haben, geht es weiter zum Maribaya Hot Spring Resort in welchem es einen tollen Wasserfall geben soll.

Maribaya Hot Spring Resort Maribaya Hot Spring Resort Maribaya Hot Spring Resort Maribaya Hot Spring Resort Maribaya Hot Spring Resort Maribaya Hot Spring Resort Maribaya Hot Spring Resort

Na ja, es gibt denn auch einen etwas größeren und ein paar kleinere Wasserfälle; hübsch anzusehen, aber mehr auch nicht. Außerdem gibt es verschiende Pools die aus heißen Quellen gespeist werden, verschiedene Restaurants, einen Kinderspielplatz usw.. Das Ganze ist wohl mehr als eine Art Vergnügungspark anzusehen, denn als Wasserfall-Atraktion.

Nach so viel Natur und weil wir davon ausgehen, dass wir auf unseren Reisen nicht wieder nach Bandung kommen werden, wollen wir jetzt auch noch ein wenig von der Stadt sehen. Wir fahren also zurück in die City.
Bandung ist die Hauptstadt der indonesischen Provinz West-Java und liegt auf einer Höhe von 768 m über dem Meeresspiegel. Nach Jakarta, Surabaya und Medan ist sie die viertgrößte Stadt Indonesiens. Zur Kolonialzeit, etwa Mitte des 19. Jahrhunderts begann man in der Umgebung von Bandung mit dem Anbau von Tee und Kaffee sowie Chinarindenbäumen (aus der Chinarinde wird der Wirkstoff Chinin hergestellt, der als Arzneimittel eine fiebersenkende und muskelentspannende Wirkung hat und in tropischen Gebieten als Malariamittel eingesetzt wird; auch in Bittergetränken ist es enthalten).
Die Stadt erhielt Ende des 19. Jahrhunderts eine Eisenbahnverbindung mit Jakarta und damit begann die Industriealisierung und der Tourismus; Hotels und Cafés eröffneten und die Stadt hatte bald einen Ruf als Paris des Ostens. In Bandung sind noch heute viele Gebäude die im Art-déco-Stil erbaut wurden, erhalten.
Eine der ältesten Gebäude ist dabei das Savoy Homann Hotel, welches von einem deutschen Einwanderer, Herr A. Homann, gebaut wurde.

Bandung - Savoy Homann Hotel Bandung - Asia Afrika Monument

1955 fand in Bandung die Bandung-Konferenz statt; eine Tagung an der Regierungschefs aus 29 asiatischen und afrikanischen Staaten teilnahmen.

Bandung - Gapura JPO Asia Afrika Bandung - Warenhuis De Vries Bandung - Gedung Merdeka Museum Konferensi Asia Afrika Bandung - Warenhuis De Vries Bandung - Jalan Asia Afrika Bandung - Jalan Asia Afrika Bandung - De Majestic

Verlässt man die Jalan Asia Afrika, an welcher einige der Art-déco-Gebäude stehen und geht zwei Straßen weiter, so sieht man wie viele der Einheimischen tatsächlich wohnen.

Bandung - Jalan Braga Bandung - Jalan Braga Bandung - Old Quarter Bandung - Old Quarter Bandung - Old Quarter Bandung - Old Quarter Bandung - Old Quarter

Nach mehr als neun Stunden mit vielen neuen Eindrücken, einer Menge Geschichte und Geschichten, setzen uns Ivan und unser Fahrer direkt an der Sports Bar die wir ja gestern schon besucht haben ab.
Mit ein paar Bintang und einem koreanischen BBQ geht ein wirklich gelungener Tag zuende. Morgen geht unsere Reise weiter nach Yogyakarta.