Unsere Reise geht weiter; wir verlassen Bogor und machen uns auf den Weg zu unserem
nächsten Ziel Bandung.
Der Weg führt zunächst raus aus Bogor auf teilweise so abenteuerlichen Straßen, dass sie bei uns
nicht mal als bessere Feldwege bezeichnet würden; einmal müssen wir
umkehren weil es kein Weiterkommen gibt. Unser Fahrer hat zwar meist
ein Navigationssystem auf dem Handy laufen, aber ich bin mir nicht
sicher ob das tatsächlich funktioniert. Der Verkehr ist wieder
beachtlich und wie gehabt wird kreuz und quer überholt; mit einem
kurzen Hupen machen viele der Verkehrsteilnehmer auf sich
aufmerksam, aber es wird nie gedrängelt. Das Überholen scheint mehr
so eine Art Volkssport zu sein, denn viel schneller voran kommt man
dadurch meistens nicht.
Etwa zwei Stunden nachdem wir im Hotel aufgebrochen sind
erreichen wir den Puncak Pass. Der Pass liegt auf ca. 1500 m Höhe
und ist bei den Städtern wegen der kühleren Luft ein beliebtes
Ausflugs- und Urlaubsziel. Für uns ist er nur ein kurzer
Zwischenhalt auf dem Weg nach Bandung.
Der Transport aller möglichen Dinge ist hier auch nicht ganz so strikt geregelt,
wie bei uns. Speziell der Bursche mit den Hühnern war eine ganz spezielle Show.
Während der Fahrt haben sich die Viecher noch einigermassen still verhalten, aber
immer, wenn er verkehrsbedingt stehen bleiben musste, haben die Hühner allesamt zum
flattern angefangen, wir haben uns gefragt, wann er abhebt mit seinem Moped.
Die Weiterfahrt verläuft unspektakulär; an einer der Buden am
Wegensrand aus Holz und Wellblech machen wir nochmal eine Rast bevor
wir die letzte Strecke des Weges in Angriff nehmen.
Man hat auf der gesamten Strecke nie den Eindruck die Stadt zu verlassen und "über Land" zu fahren.
Java ist eines der am dichtesten besiedelten Gebiete der Erde, entsprechend stehen hier
überall entlang der Straße Häuser oder zumindest Hütten. Deutschland ist flächenmässig fast
3x so groß wie Java, Java hat aber doppelt so viele Einwohner. Und jeder davon hat ein Auto und
wenigstens drei Mopeds.
Es dauert dann noch ca. 30 - 45 Minuten bis wir unser Ziel , das
Hotel Sukajadi, erreicht haben.
Wir beziehen unser Zimmer im sechsten Stock und machen uns auf
den Weg ein wenig die Umgebug zu erkunden. Gar nicht so einfach; das
Hotel liegt an einer vielbefahrenen mehrspurigen Straße und Ampeln
sind in Indonesien irgendwie Mangelware. Ganz in der Nähe des Hotels
befindet sich das größe Open-Air-Einkaufszentrum von Bandung, das
Paris Van Java. Natürlich befindet sich das Einkaufszentrum nicht
auf unserer Straßenseite sondern gegenüber. Nach einiger Überwindung
haben wir es dann nach Art der Einheimischen - einfach losgehen, die
Hand heben und hoffen, dass alle anhalten oder zumindest nur
Schrittgeschwindigkeit fahren - geschafft, die Straße zu überqueren und -
nachdem wir nur einmal falsch abgebogen sind - finden wir dann auch
das Einkaufszentrum.
Nach zwei Bintang und japanischem Essen machen wir uns zurück
auf den Weg ins Hotel; morgen haben wir ein volles Tagesprogramm.