Nach etwa 2 Stunden Bahnfahrt, mit einmal umsteigen, erreichen wir
unsere nächste Station. Und die heißt Falmouth, das liegt an der Südküste,
etwa 40km östlich von Penzance an der Mündung des Flusses Fal... was dann den
Namen der Stadt erklären sollte. Ursprünglich hieß Falmouth im Kornischen Peny-cwm-cuic,
was im Englischen zu „Pennycomequick“ verballhornt wurde.
Ich war in der Hotelbar in Penzance bereits mit einigen englischen Urlaubern ins
Gespräch über Falmouth gekommen und die erzählten mir, das an dem Wochenende,
an dem wir dort sein würden ein großes Musikfestival stattfinden würde, das
"Falmouth Sea-Shanty-Festival". Nun ist das zwar nicht unbedingt unser bevorzugter
Musikstil, aber gespannt waren wir trotzdem.
Wir kommen mit der Bahn wohlbehalten an und stellen verwundert fest, dass die Tickets
am Ausgang des Bahnsteigs kontrolliert werden. Was machen die, wenn einer kein Ticket hat?
Muss man dann zurück laufen?
Wir haben nur ein paar hundert Meter zu unserem Hotel, die gehen wir
zu Fuß und beziehen unser wunderschönes Zimmer mit Meerblick.
Anschließend ziehen wir los und stürzen uns, buchstäblich ins
Getümmel.
Da Falmouth ja an einer Flußmündung und somit direkt am Meer liegt,
hat es einen Hafen, in dem Fall sogar einen ziemlich großen, sogar eine
industrielle Werft. Hier lebt man nicht ausschließlich vom Tourismus, die
ganze Stadt macht einen viel aufgeräumteren Eindruck.
Naja gut,
vielleicht nicht gerade dieses Wochenende, das Musikfestival hat alle
Straßen, Plätze, Pubs und andere Kneipen fest im Griff. Es ist hier
tatsächlich eine richtige Herausforderung einen Platz für ein Abendessen
zu finden und da unseligerweise an diesem Freitag auch noch die Fußball
EM beginnt ist es abends in den Pubs nicht weniger voll. Da uns das
Ballgeschubse nur am Rande interessiert, suchen wir uns eher die Pubs,
in denen Livemusik geboten wird. Und das beschränkt sich nicht nur auf
die Schunkel-Shanties, es wird beinahe die gesamte Palette angeboten,
sehr viel kornische traditionelle Musik, die viel Ähnlichkeit mit Irish
Folk hat. Ist ja auch nicht so weit, bis dahin.
Das Wetter war so durchwachsen über die Tage, in denen wir hier
waren, aber man gewöhnt sich die englische Mentalität recht schnell an,
einen Regenschauer möglichst stoisch zu ignorieren. Man zieht seine
Kapuze über, schützt das Bier vor übermäßiger Verwässerung und tut
ansonsten, als ob nichts wäre.
Uns gefällt das Örtchen hier richtig
gut, es keimt der Gedanke, hier nochmal her zu kommen... mal schauen.