England - Sightseeing und Wandern

St. Michael's Mount

Juni 2024

St. Michaels Mount

Ausschlafen war eigentlich der Plan, aber unglücklicherweise (oder zum großen Glück, wie sich später herausstellen wird) haben wir heute schon wieder einen Termin. Also raus aus den Federn und Frühstück abgefasst. Danach geht’s zur „Bus & Railway Station“ und mit dem Bus nach Marazion. Dort liegt etwa 360 Meter vor der Küste ein Felsbrocken im Meer.

Als William the Conqueror mit seinen Normannen im Jahre 1066 Britannien erobert hatte, schenkten die neuen Herren von England genau dieses unwirtliche Eiland (mitsamt dem darauf befindlichen Kloster) dem Benediktinerorden, der den Abteibetrieb auf Mont-Saint-Michel betrieb, mit dem Auftrag: „Baut uns auch mal so‘ne Attraktion dahin!“ Die normannischen Mönche kamen und taten genau das, bauten eine echt scharfe Hütte oben drauf, auf den Klotz. (Es gibt auch Quellen, die sagen, dass das cornische Eiland bereits von Edward dem Bekenner, also dem letzten angelsächsischen König verramscht wurde, aber ich halte mich hier mal an die Aussagen, die wir dort vor Ort gehört und gelesen haben.)

Schwimmen oder... ...Boot fahren Überfahrt Überfahrt

Heutzutage kann man nicht einfach so dort aufschlagen und Einlass begehren, da muss man sich schon recht neumodisch via Internet anmelden und dann darf man exakt zum gewählten Zeitpunkt ein Schiffchen zum Behufe der Überfahrt besteigen. ...also wenn gerade Wasser da ist, aber auch dazu kommen wir später noch.

Heute war also Wasser da, wir rauf auf`s Boot und flott übergesetzt. Man kann die Hütte besichtigen, von außen und sogar von innen, wenn der momentane Besitzer, der Earl of St. Levan nicht gerade eine Party gibt, oder sowas in der Art.

St.Michaels Mount Schon wieder bergauf Von oben kann man runterschauen St.Michaels Mount Von oben kann man runterschauen St.Michaels Mount St.Michaels Mount St.Michaels Mount St.Michaels Mount St.Michaels Mount St.Michaels Mount St.Michaels Mount Kunterbunt Kunterbunt Kunterbunt St. Michaels Mount St. Michaels Mount St. Michaels Mount Der Rückweg taucht auf

Die normannischen Benediktiner durften bleiben, bis dann die ersten englischen Könige ihre Abneigung gegen die Franzosen / Normannen entdeckten. Das dürfte wohl Henry V gewesen sein, der hat erstmal die französischen Mönche übers Meer zurück geschickt. Die Insel samt allem darauf befindlichem Inventar ging dann erstmal in den Besitz der Syon Abbey über; um 1540 kam dann Henry VIII (der mit den 6 Frauen) auf die Idee, dass Mönche prinzipiell, egal welcher Nationalität, blöde Kerle sind, schleifte die Abtei und vermachte sie dem Earl of St. Levan. Der (und die nachfolgenden Generationen) haben das Anwesen dann betrieben bis in die 1950er Jahre. 1954 hat der gerade zuständige Earl das ganze dem National Trust übergeben, mit der Vereinbarung, dort wohnen bleiben zu dürfen.
Daran hat er gut getan, erstens, weil’s ne echt schicke Hütte ist und zweitens, weil wir so mal da vorbeischauen durften.

St. Michaels Mount - inside St. Michaels Mount - inside St. Michaels Mount - inside St. Michaels Mount - inside St. Michaels Mount St. Michaels Mount St. Michaels Mount - inside St. Michaels Mount - inside St. Michaels Mount - inside St. Michaels Mount - inside

Außer der herzoglichen Behausung gibt's noch einen wunderschönen Garten zu bestaunen, was tut so'n gelangweilter englischer Earl auch sonst, außer zur Jagd reiten (was hier auf dem Inselchen aufgrund Platzmangels nicht einfach ist) und Blümchen anbauen und pflegen. Zweiteres wurde hier aber sehr erfolgreich und dem Auge wohlgefällig gemacht. Der Park bzw. Garten hat einen sehr mediterranen Touch, ist ja schließlich auch die Südseite von England hier.

St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside St. Michaels Mount - outside

Wie bereits angeschnitten, gibt es zwei Möglichkeiten, des Earls steile Bude zu erreichen: mit dem Boot oder zu Fuß. Welche der beiden Optionen man wählen sollte, variiert je nach Höhe des die Burg umspülenden Gewässers. Wenn das Wasser grad mal etwas höher steht, so wie heute Vormittag, empfiehlt sich "zu Fuß gehen" nur mit Neoprenanzug. Weshalb wir, wie erwähnt, auf die zweitere Möglichkeit, nämlich mit dem dargebotenen Kutter zu fahren, ausgewichen sind.
Die Bilder unten illustrieren den Wandel der Gezeiten rund um St. Michael's Mount.

Mit richtig Wasser unterm Kiel:

Land unter Land unter

So halb und halb:

Nur noch bisschen Wasser da Nur noch bisschen Wasser da

Und so schaut`s aus, wenn der causeway dann freigegeben ist:

Trocken gelegt Trocken gelegt Trocken gelegt Trocken gelegt St. Michaels Mount - auf dem Trockenen St. Michaels Mount - auf dem Trockenen St. Michaels Mount - auf dem Trockenen

Der Besuch des Eilands mit der schnieken Burg obendrauf hat sich auf jeden Fall gelohnt. Zumal auch der Service angenehm war, in jedem Raum stand ein Volunteer rum, der interessante Geschichten auf meist witzige Weise präsentiert hat. Und jeder konnte auch Fragen zu Burg, Anwesen, der Familiengeschichte seiner Lordschaft und wasweißich erzählen. Und man merkte den Leuten an, das es nicht nur auswendig gelernte Wortbausteine waren, die die von sich geben, sondern da war echt Interesse, ja Enthusiasmus bei den Leuten dabei. Sowas begeistert uns ja dann richtig...

Beim rausgehen aus der Anlage plaudern wir noch einmal mit einem der Volunteers, der erzählt uns dass diskutiert wird, die Insel morgen komplett zu schließen. Es ist Regen und vor allem schwerer Sturm vorhergesagt. (Es kommt dann auch so, wie wir am nächsten Tag hören.)
Wir haben mal wieder Glück gehabt. Hoffentlich bleibt uns das auch weiterhin treu.

Wir bleiben noch ein wenig im Örtchen Marizion, nette Ecken gibt`s hier.

Marazion Marazion Marazion Marazion Das ham wir uns verdient! Echt oder nicht?