Nach einer wunderbar ruhigen Nacht und einem ausgiebigen,
sehr guten Frühstück gehen wir also auf unsere letzte Strecke.
Wir hatten überlegt, erst noch einmal zum Fuß der Brücke zu
wandern und erst am Nachmittag starten. Wir verwerfen den
Gedanken aber, es ist schon vormittags ziemlich heiß.
Die
Strecke, die wir ausgesucht haben, führt mitten durch die Berge
und sollte uns nochmals eine traumhafte Fahrt bescheren. Unser
Ziel heißt Torremolinos, die Urlauberhochburg an der Costa del
Sol. Eigentlich wollten wir nochmals nach Málaga zurückkehren,
aber das einzige verfügbare Hotel wäre direkt in Flughafennähe
gewesen und das muss ja nun wirklich nicht sein. Also ab an den
Strand.
Wir verlassen Ronda und kommen über eine schmale
Landstraße direkt in die Berge. Allerdings sind wir nicht
allein, hier steppt der Bär. Oder vielmehr das Pferdchen...
Als wir in Cádiz waren fand dort ein ferraritreffen statt,
offenbar in größerer Ordnung, auf jeden Fall wehten überall die
gelben Fahnen mit dem schwarzen "Cavallino rampante" und
offensichtlich machen die Burschen heute eine gemeinsame
Ausfahrt. Dafür hat man sich dieselbe Strecke erwählt, die wir
auch ausgesucht haben und einige der Herren nutzen die
Gelegenheit wohl für ein kleines illegales Rennen. Die kommen
immer in Gruppen von drei oder vier Fahrzeugen daher und machen
beim Überholen keine Gefangenen, egal, ob die nächste Kurve
einsehbar ist oder Gegenverkehr kommt. Auf jeden Fall scheint
die Ausfahrt bekannt zu sein, in vielen Spitzkehren stehen Leute
und fotografieren die vorbeischießenden Boliden. Wir lächeln
auch immer ganz brav.
Der letzte der Ausflügler hatte irgendwie den Anschluß
verpasst, war aber auch mit Abstand der Bravste.
Im Örtchen Burgo trennen sich dann unsere Wege und wir nehmen
eine noch winzigere Bergstraße, die (trotz des erstaunlich guten
Straßenbelags) wohl zu schmal für die Boliden gewesen wäre.
Wir reisen nun fast im Schneckentempo, um die Landschaft zu
bestaunen. Erster Gegenverkehr, den wir haben ist ein
Pferdegespann (kein Scherz). Bis wir nach fast 25 km weiterer
Traumstrecke wieder auf eine Autobahn kommen, die uns zu
unserem Ziel führen wird.
Wir kommen auf einer Schnellstraße nach Torremolinos, das Hotel
zu finden ist kein Problem. Oder vielmehr die Parkgarage, die
wir als Ziel eingegeben hatten. Erstaunlicherweise ist die fast
leer und als wir zur Tür rausstolpern, stehen wir direkt vorm
Einganz unseres Hotels.
Moon Dreams Hotel, Torremolinos
Über den Ort selber gibt es nichts zu berichten, es ist
einfach genau die Urlauberburg, die man erwartet. Wir
unternehmen auch nichts mehr, einmal laufen wir ein paar Meter
die Strandpromenade entlang, aber außer den fliegenden Händlern
und dutzenden Strandbars gibt`s da nix zu sehen.
Wir chillen also noch anderthalb Tage, verbringen die meiste
Zeit am Strand und schauen auf`s Wasser, andere erholen sich im
Hotel von unserer wunderbaren Andalusientour.
Dann ist es schon wieder soweit, wir fahren am Morgen nach
dem Frühstück zur Autovermietung, dort ist echt
Blockabfertigung. Das Auto wird überhaupt nicht kontroliert,
lediglich der Stand der Tankanzeige wird gecheckt. Ich erhalte
wenige Minuten später mein Deposit zurück auf die Kreditkarte
und das war`s. Wir werden wieder in einen Kleinbus verfrachtet
und während wir noch warten, bis der Bus voll wird, kommen etwa
10 weitere Autos rein. Die haben richtig Durchsatz. Die
zurückkommenden Wagen werden sofort in eine Waschanlage gefahren
und anschließend auf eine von mehreren Hebebühnen verfrachtet.
Wahrscheinlich findet unser kleiner Renner noch heute neue
Kundschaft.
Wir werden zum Flughafen gefahren, das dauert
keine 10 Minuten und der Rest ist Routine. Wir müssen hier ein
wenig auf den Check-in warten, das nervt, wozu mach ich `nen
Web-Check-in?
Aber die Zeit geht bald vorbei und dann
sind wir wieder auf den´m Weg zurück. In die Kälte, daheim sind
nur 25°C , vermutlich muss ich meine Jacke aus dem Koffer holen.
Wir rekapitulieren schon mal ein bisschen, wir hatten am
letzten Abend schon die Reise etwas Revue passieren lassen. Die
Tour war echt klasse, die Organisation der Agentur perfekt, da
lässt sich kaum etwas zum kritisieren finden.
Wir können uns
durchaus vorstellen, den einen oder anderen Ort noch einmal zu
besuchen, ein oder zwei wahrscheinlich nicht.
Und obwohl wir
fast jeden Tag unterwegs waren, fühlen wir uns gut erholt, die
Balance war gut, wir haben unheimlich viel gesehen und gelernt,
aber es war nicht zu anstrengend. Und das, obwohl Autofahren
wirklich nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört.
In diesem Sinne:
¡Hasta pronto Andalucía!