Wir haben heute nur etwa 40 Kilometer zu fahren, die kürzeste
Etappe unserer Tour. Cádiz wäre ursprünglich gar nicht auf der
Roadmap gewesen, wir haben das hinzugefügt, weil wir ans Meer
wollten. Meer heißt in diesem Fall: Atlantik.
Die Stadt selber hat nicht die großen Sehenswürdigkeiten zu
bieten, es ist die fast 3.000 jährige Geschichte der alten Hafenstadt
und die Lage, die die Stadt so faszinierend macht.
Der Legende nach wurde die Stadt durch Herakles gegründet; darauf
beruft sich noch heute das Stadtwappen mit der Inschrift
„Hercules Fundator Gadium Dominatorque“ (Herkules, Gründer und
Herrscher von Cádiz).
Von Phöniziern, Römern über die Mauren und letztlich wieder
die Christen, Cádiz hatte viele Herrscher und war oft Schauplatz
großer Schlachten, wurde dementsprechend mehrfach belagert und
verwüstet. Nachdem die Schiffe aus der neuen Welt aufgrund der
zunehmenden Versandung des Guadalquivir Sevilla nicht mehr
erreichen konnten, wurde Cádiz der Heimathafen der Silberflotte.
Was es wiederum höchst interessant für Angreifer machte.
Von einem kleinen Ort im Golf von Cádiz namens Puerto de Santa María
aus war auch Kolumbus auf seiner zweiten Reise im Jahr 1493 zur
Neuen Welt gesegelt.
Eigentlich auf einer Insel
gelegen, ist die Stadt aber mittlerweile aber über
mehrere Brücken mit dem Festland verbunden. Über eine dieser
Brücken kommen wir in die Stadt und das ist dann schon mal
richtig spektakulär.
Beim Weg zu unserem Hotel gibt es heute mal wieder ein paar
Probleme. Wir hatten die Adresse des Hotels angegeben, weil
unsere Beschreibung einen Parkservice ausweist. Allerdings will
uns Google Maps mehrfach in Einbahnstraßen, natürlich in
verkehrter Richtung reinschicken. Das geht dann doch zu weit,
als wir dann irgendwann in einer Gasse landen, in der der kleine
Opel links und rechts fast mit den Spiegeln an der Wand entlang
schleift, geben wir auf. Wir wurschteln uns raus aus der
Altstadt und nehmen das nächstbeste Parkhaus (diesmal der
teuerste Parkplatz der Tour). Auch wenn die Parkbucht eher für
Moppeds gemacht ist und ich den Bauch schon weitestmöglich
einziehen muss, um aus dem Auto zu kommen, alles egal, wir sind
angekommen.
Hotel Argantonio, Cádiz
Wir verbringen die meiste Zeit in der Nähe des Wassers, es
war ja unser Ziel, das Meer...
Cádiz hat neben der verwinkelten Altstadt auch einige
(kleine) Parks zu bieten. Und natürlich einiges an historischer
Bausubstanz (aber auch viele verfallene Gebäude).
Wir besichtigen auch hier die Kathedrale und besteigen den Glockenturm,
auch hier wieder treppenfrei.
Ein wenig Pech haben wir, weil wir gerade am Montag hier
sind. Montags haben hier viele Geschäfte, Bars und vor allem die
Markthalle geschlossen. Wir verbummeln die Zeit sehr gemütlich,
absolutes Highlight sind hier natürlich die Sonnenuntergänge
über dem Meer.