Abflug und Fazit
Mittwoch morgen ist früh aufstehen angesagt, frühstücken und Koffer packen. Obwohl unser Flieger erst um drei am Nachmittag abheben soll, empfiehlt uns der Burschi am
Hotelempfang schon gegen neun Uhr abzufahren. Denn der 1. Mai ist auch hier ein Feiertag und es soll wohl zu großen Feierlichkeiten, Demonstrationen und den damit
einhergehenden Umleitungen und Straßensperren kommen. Wir spüren während der Fahrt zum Airport noch nicht viel davon, nehmen aber sehr wohl die Vorbereitungen wahr.
Ich kann nicht beurteilen, ob`s notwendig war, so früh zu starten, denn wir sind schon nach etwa einer Stunde am Flughafen und haben somit noch fast 5 Stunden Zeit.
Man kann die Dimmensionen des Flughafens nicht wirklich wahrnehmen, aber er ist gigantisch. Im Terminal stehend kann man nicht von einem zum anderen Ende schauen und
wenn man mithilfe von GoogleMaps einen Vergleich zum Flughafen München zieht, nimmt dieser hier die dreifache Fläche ein. Obwohl offiziell eröffnet, wird sowohl am
Flughafen selbst, als auch an den Zufahrtsstrecken noch emsig gebaut und die Baustellen sind allesamt nicht klein. Vielleicht sollten die Berliner Ingenieure hier mal
einen Workshop nehmen...
Zur Stadt selber ist es schwer, ein Fazit in wenigen Worten zu ziehen. Istanbul ist sicher nicht im klassischen Sinne schön, dafür gibt es viel zu viele, zum Teil
extrem hässliche Bauten. Andererseits gibt es sehr schöne Ecken. Man muss bedenken, das alte, ursprüngliche Konstantinopel ersteckte sich im Wesentlichen nur auf
den heutigen Bezirk Sultanahmet und die direkte Umgebung. Im Jahre 1927 hatte die Stadt lediglich 680.000 Einwohner, heute sind es nahezu 15 Millionen.
Umliegende Städte und Gemeinden wurden einfach eingemeindet, sowohl auf europäischer, als auch auf asiatischer Seite. Die Stadt reicht heute fast bis zum Schwarzen
Meer (!) und wächst mit zunehmender Geschwindigkeit immer weiter. Der Verkehr kollabiert in schöner Regelmäßigkeit und die Luft kann am Stuttgarter Neckartor auch
nicht schlechter sein. Istanbul ist auch nicht wirklich sauber, obwohl an jeder Ecke und zu jeder Tageszeit Unmengen dienstbarer Geister am Putzen, Kehren, Wischen
sind. Aber die schiere Masse der Touristen, von denen sehr viele ein gestörtes Verhältnis zu Mülleimern haben, machts eben nicht einfach.
Trotzdem ist Istanbul unglaublich faszinierend. Ein irrer Schmelztiegel der Kulturen, viele historische Orte und auch wenn`s oft hektisch ist, ein unglaubliches Flair.
Wir hatten richtig schönes Wetter und wir haben die Istanbuler ausschließlich als sehr nett und gastfreundlich kennen gelernt.
Alles in allem ein perfektes, superschönes langes Wochenende. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass das nicht unser letzter Besuch war...