Beim Anflug auf Istanbul ist es bereits dunkel, es ist ja auch schon 22:00 Uhr Ortszeit. Unser Flieger dreht eine komplette Schleife in sehr niedriger
Höhe direkt über der Stadt, der Anblick dieser riesigen hellerleuchteten Stadt ist atemberaubend!
Vom Flughafen selbst sehen wir nur wenig, allerdings rollt das Flugzeug nach der Landung noch geschlagene 15 Minuten am Boden rum, also entweder hat
sich der Pilot verfahren oder das Ding ist gigantisch. Nachdem wir ausgestiegen sind, laufen wir im Flughafen noch mal 10 Minuten, bis wir die Passkontrolle
erreichen und von da weitere 5 Minuten bis zum Gepäckband, auf dem unser Koffer schon spazieren fährt. Kurz darauf sind wir draußen und finden mit ein
wenig Mühe den Typen, der uns empfangen soll. Der lässt uns zunächst 5 Minuten warten, dann bringt er uns gaaaaanz gemütlich zum Ausgang. Dort wartet
schon heftig winkend ein neuer Bube, der sich sofort den Koffer schnappt und losrast. Um uns wiederum in einer riesigen wuseligen Tiefgarage unserem
Fahrer zu übergeben. Und schon geht`s los...
Die Fahrt vom Airport in die Innenstadt dauert 45 Minuten, es ist erstaunlich hügelig hier. Zunächst ist kaum was zu sehen, bis wir die Innenstadt
erreichen. Plötzlich sind wir dann am Wasser und während wir auf einer Brücke den Bosporus überqueren taucht vor uns hell erleuchtet eine Moschee auf.
Zunächst glauben wir, dass es sich um die Hagia Sophia handelt, es ist aber die Süleimanyie Moschee, die größte Moschee Istanbuls.Was für ein Anblick...
Es geht noch ein paar Meter an einer alten Stadtmauer entlang und dann hinein in die Altstadt. Durch extrem schmale verwinkelte
Gassen steil bergauf stehen wir plötzlich vor unserem Hotel. Ein alter Holzbau, eingequetscht zwischen mehreren anderen Gebäuden, sehr historisch, heißt
ja auch "Hotel Historia" die Burg. Und dann wird`s strange, als uns der Empfangsburschi erklärt, dass die Rezeption im 4. Flur wäre und unser Zimmer sich
im 2. Flur befindet.

wie jetzt, im Keller? Mitnichten, wir schauen tatsächlich vom 2.Stockwerk auf eine Straße raus. Das Haus muss irgendwie direkt am
Hang erbaut sein. Das müssen wir morgen genauer untersuchen, jetzt geht`s erst mal ins Bett. (An der Hotelbar gab`s noch ein Gute-Nacht-Bier!

)
Istanbul ist eine Stadt, die niemals schläft, das kriegen wir schon in der ersten Nacht zu spüren. Jedes Auto, jeden Fußgänger hören wir in den engen Gassen
vor unserem Hotel. Gegen zwei Uhr kommt die Müllabfuhr und irgendwann gegen 6 Uhr singt der Muezzin.
Einigermassen ausgeschlafen nehmen wir gegen neun Uhr unser Frühstück ein, hervorragend. Dann wollen wir uns auf den Weg zu den berühmten Sehenswürdigkeiten
Istanbuls machen. Wir gehen aus dem Hotel, etwa 100 Meter weit und sehen gefühlt eine Million Leute. Touristenbusse zwängen sich durch die engen Gassen und
spucken im Minutentakt Touries aus, unser Hotel ist quasi nur ein Hauseck von der Blauen Moschee und der Hagia Sophia entfernt.
Istanbul ist nicht nur die bevölkerungsreichste und flächenmässig größte Stadt Europas, sondern auch die mit den meisten Touristenbesuchen. Und das merken
wir gerade, was für ein Gewusel. Wir schauen uns ein wenig um, machen ein paar Fotos, wie sich das für Touristen gehört, aber in eine der Sehenswürdigkeiten
reinzugehen fällt uns nicht ein, die Schlangen sind endlos. Sowohl vor der Hagia Sophia, als auch vor dem Topkapi Palace müsste man Stunden anstehen, dazu
haben wir keine Lust.
Wir schlendern also durch die Altstadt Richtung Goldenes Horn, einem Meeresarm des Bosporus, der von der Galata-Brücke überquert wird. Bevor wir die Brücke
überschreiten, sehen wir noch den berühmten Bahnhof Istanbuls, an dem einst der Orient Express endete und den Spice Market, einen riesigen Basar für Gewürze,
Tee und Süßigkeiten. Natürlich müssen wir da was mitnehmen...
Anschließend überqueren wir das Goldene Horn und lassen uns auf der anderen Seite im Stadtteil Galata das Mittagessen schmecken. Wir beobachten danach eine
ganze Weile die Angler auf der Galata Brücke und die Unmengen Schiffe und Boote auf dem Wasser. Was für ein Gewusel und was für Abgaswolken. Die hier
innerhalb eines Tages produzierten Feinstaubmengen bringt eine deutsche Großstadt wahrscheinlich auf`s Jahr nicht zusammen. Hier hätte die Schweden-Gretl
mal einen echtem Auftrag! Spaß beiseite, dem Treiben zuzuschauen ist echt ein Erlebnis.
Danach geht`s zurück in die Altstadt, dort lassen wir uns zwischen den Massen treiben und verbummeln den Nachmittag, bis wir nach einem leckeren
Abendessen und einem Gute-Nacht-Cocktail wieder im Hotel landen.