Als wir am 23. morgens aufwachen hat sich das Wetter nicht gebessert, aber immerhin ist es auch nicht schlechter geworden. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den
Weg zur Fähre. Unser Hotel liegt in unmittelbarer Nähe des Fähranlegers und so haben wir nur eine kurze Wegstrecke zurückzulegen. Wir besorgen uns Tickets für die Hin-
und Rückfahrt und kurz nachdem wir an Bord gegangen sind, legen wir auch schon ab.
Die Fähre nimmt zunächst Kurs in Richtung der Insel Föhr, die wir nach ca. einer Stunde Fahrzeit erreichen. Das Wetter hat sich inzwischen gebessert
und im Sonnenschein gehen hier die ersten Gäste von Bord, andere steigen zu, um den Tag auf der Nachbarinsel Amrum zu verbringen. Be- und Entladen dauert halt
alles seine Zeit und ich schätze wir verbringen so etwa zwanzig Minuten am Fähranleger.
Wir sind inzwischen auf Deck gegangen um dem Treiben zuzusehen und um ein paar Sonnenstrahlen zu genießen. Mit uns an Bord sind auch ein oder zwei
Schulklassen, die anscheinend ebenfalls einen Ausflug nach Amrum machen. Als einige von ihnen plötzlich laut durcheinander kreischen und wild gestikulierend
auf’s Wasser zeigen werden auch wir aufmerksam und siehe da, ein kleiner Seehund ist neugierig was sich dort im Hafen so tut und streckt ab und zu den Kopf
aus dem Wasser.
Nach einer Fahrzeit von insgesamt zwei Stunden legen wir am Fähranleger in Wittdün auf Amrum an.
Nachdem wir uns den Ort und den örtlichen Buchladen ein wenig angesehen und uns mit einem Fischbrötchen gestärkt haben beschließen wir, mit dem
Bus ans andere Ende der Insel, in den Ort Norddorf, zu fahren. Am Zielort angekommen machen wir uns dort auf den Weg in Richtung Strand. Bei Ebbe könnte
man auf der Wattseite bis zur Insel Föhr laufen.
Auf dem Weg dort zum Strand erleiden wir leider einen herben Verlust; eines unserer Maskottchen (ein Schlüsselanhänger mit Namen Benny) geht verloren.
Entweder ist er aus der Tasche gefallen und irgendwer hat ihn gefunden und mitgenommen, oder jemand hat ihn aus der Tasche rausgezogen. Wir sind den Weg zwar
nochmals zurückgegangen, haben aber leider nichts gefunden.
Der Strand an diesem Ende der Insel ist ganz schön breit. Auf der Insel Sylt (die ja auch nicht allzuweit entfernt ist) geht jedes Jahr eine Menge Sand verloren
und hier auf Amrum wird jedes Jahr eine Menge angespült. Wer weiß, wie die drei Inseln Sylt, Amrum und Föhr in 100 Jahren aussehen. Vielleicht sind ja dann
auch alle zusammengewachsen. Wir werden es nicht mehr erfahren.
Von Norddorf aus nehmen wir wieder den Bus uns fahren zu unserem nächsten Ziel, dem Ort Nebel; in dem ich mir gerne die Kirche mit dem Friedhof
mit den erzählenden Steinen ansehen möchte. Ich habe in letzter Zeit einige Küstenkrimis gelesen und in einem der Krimis, welche auf der Insel Amrum spielt,
wird u. a. dieser Friedhof erwähnt. Vielleicht sollte ich das Buch jetzt nach unserem Besuch auf Amrum nochmals lesen …
Wir haben noch lange nicht alles auf der Insel gesehen, aber leider hat man während eines solchen Tagesausflugs auch nur begrenzt Zeit; und so
machen wir uns wieder auf den Wege nach Wittdün, trinken in einem Café noch einen Cappuccino und schlendern dann gemütlich zum Hafen, wo unsere Fähre schon am
Anleger liegt. Um nicht auf Grund zu laufen muss sie auf der Rückfahrt häufiger die Richtung ändern, denn es ist Niedrigwasser. Irgendwie scheint die Route aber
so ausgetüftelt zu sein, dass die Fahrzeit in etwa gleich bleibt. Nach einem leckeren Abendessen (zur Abwechslung gibt es heute mal Grillteller und Schnitzel)
fallen wir – obwohl wir heute keinen Meter mit dem Rad gefahren sind – ganz schön geschafft ins Bett.