Halleluja !

Schwierige Aufgaben vor dem Start

So oder ähnlich wird der Ausruf der freundlichen Dame gewesen sein, als wir die Schalterhalle des DB-Reisezentrums verlassen haben.
Wie nicht anders zu vermuten, gestaltete sich die Suche nach einer Zugverbindung von Regensburg nach Bremen, die auch noch genügend freie Kapazitäten hat, um 2 Personen und 2 Fahrräder zu befördern nicht ganz einfach. Zugegeben, 5 Tage vorher daherzukommen und einfach befördert werden zu wollen ist schon unverschämt. Aber so bin ich nun mal!   Gaaaanz böööse.  boese_0452

Das Stornieren der Budapest-Tickets war easy und nach 10 Minuten erledigt, aber dann ging es auf die Suche. Die von uns präferierte Verbindung war ausgebucht, zumindest was die Radl-Stellplätze angeht. Eine Verbindung über Stuttgart wurde uns angeboten! Ich war schon drauf und dran, die Sache abzubrechen und nach einer komplett neuen Route zu suchen, da kam noch ein letzter Vorschlag: es gibt eine Verbindung, die doch tatsächlich noch ganze 2 freie Radl-Plätze bietet. Es galt schnell zu handeln! Nachteil: man muss einmal umsteigen und das morgens um 6! Es handelt sich bei der Verbindung nämlich um einen Nachtzug, Abfahrt 00:13 Uhr. So weit so gut, aber Ankunft in Bremen kurz vor 8 Uhr. Das heißt, nach einer Nacht im Zug losradeln, denn morgens um 08:00 Uhr findet man nicht wirklich eine Bleibe. Also werden wir die erste Nacht (mehr oder weniger) durchmachen, hoffentlich am darauffolgenden Morgen gesund und munter in Bremen aufschlagen, dort den ersten Bäcker nach Kaffee und Frühstück anbetteln und uns anschließend auf die Reise begeben. Die erste Etappe führt Richtung Bremerhaven, ob wir allerdings am Samstag so weit kommen, wage ich zu bezweifeln. Wir werden einfach so weit fahren, wie wir Lust haben und dann Quartier suchen. Es ist letztlich eh ein zusätzlicher Tag und wir haben volle 13 Tage Zeit, unser Ziel in Amsterdam zu erreichen. Dabei werden wir uns nicht auf eine Route festlegen, sondern uns soll der Nordseeküsten-Radweg nur als Orientierung dienen. Die genauen Etappen ergeben sich operativ, abhängig von Lust, Laune, Wetter, Windrichtung und vielen anderen Unwichtigkeiten. So lasset die Reise beginnen!
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Der Termin rückt näher und bevor wir auch nur einen Meter gefahren sind habe ich eine der schwierigsten Aufgaben unserer Radltour, nämlich die Frage: “Was nehme ich mit?” zu lösen.

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So gerne ich verreise, Kofferpacken ist mir ein Graus. Und nun hab ich nur zwei Fahrradtaschen – was bitteschön soll da reinpassen? Seit zwei Tagen beschäftigt mich diese Frage schon. Alle Urlaubsradtouren die ich bisher gemacht habe, waren organisierte Radltouren und das Gepäck wurde jeweils von einer Unterkunft zur nächsten transportiert; also kein Problem, wenn im Koffer Gepäck für zwei statt einer Woche war. Mit dem Rad musste ich ja nur das jeweilige Tagesgepäck transportieren. Aber jetzt? Allein schon der ganze Krempel den man so braucht (Waschzeug, Fön, ein Buch – falls es doch mal länger regnet oder wir eine Zwangspause einlegen müssen -, Medikamente, Sonnencreme, Wäscheleine, Reiseunterlagen, Fotoapparat etc.); da ist die erste Tasche schon voll und ich hab noch nix anzuziehen. Ich bin nur froh, dass keiner von uns auf die Idee gekommen ist auf Campingplätzen zu übernachten, was sich für Holland zwar angeboten hätte, aber ja nun wirklich nicht sein muss. Ein Badetuch für die ganz heißen Tage wäre vielleicht nicht schlecht, aber ob das noch reinpasst? Ich werde es herausfinden …
Und dann geht`s los!

Alle Sachen sind verstaut, wer hätte das gedacht! So wenig, wie wir anfänglich daran geglaubt haben, alle Sachen unterzubringen, um so mehr sind wir jetzt erstaunt, es ist tatsächlich noch Platz in den Taschen. So sitzen wir jetzt auf unseren gepackten Sachen und schauen der Uhr zu, wie die Sekunden verstreichen. Hoffentlich ist es bald 23:00 Uhr, dann werden wir zum Bahnhof aufbrechen! Auf Wiedersehen in Bremen!