So schallte es uns am Morgen entgegen, als wir nach kurzer Suche ein Geschäft in der Bremer Altstadt gefunden hatten, das gewillt war, uns Kaffee und Brötchen zu verkaufen.
Den zu dieser Tageszeit noch (für unsere Ohren) passenden Gruß sollten wir aber fortan den ganzen Tag zu hören bekommen, selbst der Wirt unserer Pension begrüßte uns am frühen
Abend so. Da hatten wir uns aber schon damit abgefunden, es ist ja auch bekannt, das im hohen Norden dieses “Moin, moin!” nicht als “Guten Morgen” verstanden wird. Aber
gewöhnungsbedürftig ist es doch. Ich hab ja noch ein paar Tage Zeit, mich daran zu gewöhnen…
Wir waren also kurz nach Mitternacht in Regensburg gestartet und hatten uns, so gut es eben ging im Zug zurechtgekuschelt, um ein paar Stunden zu ruhen. Trotz
zwischenzeitlicher erheblicher Verspätung kamen wir noch rechtzeitig in Hannover an, um unseren Anschlusszug nach Bremen zu erreichen. Dort angekommen, wie oben beschrieben
gefrühstückt und dann rauf auf`s Radl und frischauf los Richtung Nordsee. Wir hatten uns für die Route des Weserradweges entschieden, da gut ausgeschildert er uns doch die
Suche nach dem Weg abnehmen sollte. Es war auch kein Problem, den Radweg in Bremen zu finden und nach ein paar Kilometern hatten wir Bremen verlassen und erfreuten uns des
recht freundlichen Wetters, mit dem wir flott die Weser entlangflogen. Und dann hab ich es bemerkt. Irgendetwas war seltsam. Ich hatte schon seit etlichen Kilometern das
Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Mehrfach hab ich geschaut, ob wir wirklich in der richtigen Richtung unterwegs waren, aber der Kurs stimmte. Ich war vollkommen verwirrt, wir
hatten Rückenwind! Ja, so unglaublich es klingt, Rückenwind. Das passiert uns sonst nie, wenn wir eine Tagestour unternehmen, dann dreht der Wind normalerweise mittags extra
für uns, damit wir auf Hin- und Rückweg auch gleichbleibende (Gegenwind-) Verhältnisse haben. Und jetzt das! Aufgrund dieser extrem außergewöhnlichen Wetterlage, fuhren wir,
wider Erwarten am ersten Tag bis Nordenham.
Entlang der Weser führt uns der Radweg oft direkt am Fluss, manchmal auch hinter dem Deich durch malerische Dörfchen und Städtchen, direkt zwischen den allgegenwärtigen
Schafen hindurch bis fast an die Mündung nach Nordenham. Bis auf einen unwetterartigen Schauer, den wir uns aber aus einem Bushäuschen heraus anschauten, blieb uns das
freundliche Wetter erhalten.
Angekommen in Nordenham gab es noch was zu essen und dann war Nachtruhe angesagt. Ich bin fast direkt eingeschlafen, neben mir wurde noch Fernsehen geschaut,
aber nicht lange…

Die Nacht im Zug forderte ihren Tribut!