Nach unzähligen Radtouren entlang flüssiger Gewässer, kam vor langer Zeit mal die Debatte über neue Urlaubsziele auf. Neben den üblichen Verdächtigen, wie Griechenland und Spanien wurde auch Cuba, im speziellen Havanna und Vietnam in den Ring geworfen. Sieger war dann zunächst mal Cuba, auch mit dem Hintergedanken, dass man bald dahin reisen sollte, wenn man noch etwas zu sehen bekommen möchte, da zum damaligen Zeitpunkt eine Öffnung zu den USA im Raume stand. Hat sich ja mittlerweile wieder erledigt, aber nichtsdestotrotz hatten wir die Karibikinsel bereits letztes Jahr besucht und sind sofort nach Wiederkehr zum nächsten Punkt auf dem Reisewunschzettel übergegangen - Vietnam.
Von Anfang an war klar, dass es keine Pauschalreise aus dem Regal werden sollte. Ganz auf eigene Faust ist aber auch schwierig in einem Land, wo man nicht weiß, ob und wie man sich verständigen kann und wo man voraussichtlich kein einziges Hinweisschild lesen kann. Ich für meinen Teil war noch nie in Asien und bin somit vollkommen ahnungslos. Die einzige Berührung mit dem Land im Fernen Osten hatte ich während meiner Kindheit. Als im Ostteil Deutschlands Aufgewachsener, kannte man die kleinen schwarzhaarigen Männlein aus dem sozialistischen Bruderstaat. Die lebten zuhauf in der DDR, entweder als billige Arbeitskräfte oder als Studenten. Auf jeden Fall waren die Vietnamesen berühmt für ihre Fahrkünste mit Moped und Auto, das Gerücht hielt sich hartnäckig, dass Hundertschaften ein und denselben Führerschein benutzten, weil der ostdeutsche VoPo die Vietnamesen eh nicht auseinander halten konnte... Auf jeden Fall habe ich die Buben als nette Kerle in Erinnerung, vielleicht auch daher der Wunsch, sie zu Hause zu besuchen.
Nach einigen Recherchen im Internet sind wir auf eine Agentur gestossen, die sich wohl genau auf eine Clientel, wie wir sie darstellen spezialisiert hat. Man kann aus unzähligen Bausteinen auswählen und sich seine Reise ganz individuell zusammenbasteln. Und da wir ja vorhatten, so viele unterschiedliche Reisemöglichkeiten wie möglich auszutesten und somit so viel wie irgend möglich zu sehen, ist dann ein mehr als dreiwöchiger Trip daraus geworden. Die Agentur war endlos geduldig mit uns, bis der Reiseplan wirklich unseren Vorstellungen entsprach und nun gibt es seit Wochen kein anderes Thema, keiner kann es erwarten bis es endlich losgeht.
Am Samstag geht es erst mal nach Frankfurt, wo am Sonntag mittags unser Flieger hoffentlich pünktlich abhebt.
Dann sehen wir weiter, ich bin aufgeregt, wie ein kleines Kind...