Wir wachen ziemlich früh auf, draußen ist der Verkehr auf der Straße zu hören, klar, hat ja nicht jeder Urlaub, wie wir. Unser Zimmer ist klein,
hat aber alles, was man braucht, sogar `ne Heizung, was sehr ungewöhnlich ist in Griechenland und eine Klimaanlage, für die man die Fernbedienung
extra ordern und zahlen muss, aber kein Problem. Dafür haben wir Meerblick vom Balkon aus, es ist ein Traum! Die Pension Vouras liegt ziemlich am
Ortsrand von Kalavarda, das Dorf ist sehr weitläufig, wie wir gleich feststellen werden.
Wir gehen also pünktlich 8:00 Uhr nach unten und sind die ersten beim Frühstück. Es gibt ein reichhaltiges Buffet, man bedient sich einfach daran,
alles ganz locker und entspannt. Das Frühstück ist gut, alles ganz frisch und der Kaffee lecker, anschließend starten wir zur ersten Tour.
Wir laufen also zuerst einmal quer durchs Dorf, tanken an der Tankstelle nochmal frisches, kaltes Wasser auf, denn das werden wir brauchen, es ist
viertel nach neun und schon brennt die Sonne vom Himmel. Nachdem wir das Dorf einmal von links nach rechts durchquert haben, geht es in einen
Olivenhain und natürlich bergauf. Wir überqueren eine Hügelkette und sehen von oben auf die Küste, man sieht sogar das türkische Festland auf der
anderen Seite, die Halbinsel Bozburun und die vorgelagerte griechische Insel Simi. Nachdem wir eine gute Zeit lang berauf bergab gewandert sind,
kommt uns mal wieder der Weg abhanden. Diesmal war das aber mit Vorankündigung, wir wussten aus der Wegbeschreibung, dass es ein paar mal ziemlich
quer durchs Gemüse gehen würde. Wir tasten uns nach der Tourbeschreibung an einem Feldrand entlang und finden tatsächlich wieder einen Weg, auf
dem gegenüberliegenden Hügel sehen wir jetzt auch schon die Ausgrabungsstätte Kamiros, unser Zwischenziel quasi. Es geht noch ein bisschen
zwischen Olivenbäumen dahin und dann sind wir da. Wir entscheiden uns aber gegen eine Besichtigung, keiner von uns kann wirklich was mit
alt-hellenischen Steinhaufen anfangen, da finden wir die Taverne am Strand schon interessanter. Dort gibt es Lemon Juice und nach einer
ausgiebigen Siesta geht es direkt am Strand zurück nach Kalavarda. Die Strecke gestaltet sich anstrengender, als gedacht, vier Kilometer über
einen Kieselstrand sind nicht ohne.
Schließlich sind wir aber nach neuneinhalb Kilometern wieder angekommen und haben Hunger. Wir tauschen die Wanderstiefel gegen die Flip-Flops und
laufen noch mal an den Strand, wo es zwei Tavernen geben soll. Vor einer stehen vier große Reisebusse und es schnattert, als ob darin 10.000 Gänse
angeliefert worden wären. Wir entscheiden uns für die andere Taverne und erleben eine hocherfreute Wirtin, wir sind die ersten Gäste heute, wie`s
aussieht.
Es gibt typische griechische Hausmannskost und einen erfrischenden Wein, dazu eine bettelnde Hündin und ein Hühnerpäärchen mit 10 Küken,
die ab und an mal über die Terasse flitzen, was will man denn mehr?