Es geht also zunächst
nach Budapest. Vor einigen Jahren hatten wir schon mal eine
Radreise dorthin geplant; die dann aber wegen Donauhochwasser
buchstäblich in Wasser gefallen ist.
Unser Zug fährt
pünktlich ab und kommt bis kurz vor Passau. Dort stehen wir ca.
eine Stunde wegen einer Baustelle und weil andere Züge Vorrang
haben; so erreichen wir natürlich in Wien unseren geplanten
Anschluss nicht mehr. Am Bahnhof lassen wir uns eine
entsprechende Bescheinigung über die Verspätung ausstellen und
nehmen dann einen Bummelzug der fast in jedem Ort auf der
Strecke hält. Orte von denen wir noch nie im Leben gehört haben
und deren Namen für uns größtenteils auch unaussprechlich sind;
bis auf einen - Tatabanya. Irgendwoher kannte ich diesen Namen,
wusste aber zunächst nicht woher. Der Name ging mir nicht mehr
aus dem Kopf und irgendwann bin ich im Internet fündig geworden:
Im Jahr 1979 endete dort die Karriere eines der
weltbesten Handballer - Joachim Deckarm.
Budapest besteht bekanntlich aus zwei Hälften welche durch
die Donau getrennt sind. Unser Hotel liegt im Zentrum der
Pester-Seite.

Nachdem wir mit einiger Verspätung
endlich angekommen sind und unser Zimmer bezogen haben, gehen
wir zum Essen und noch auf ein Bier.
Am nächsten Tag
begeben wir uns auf einen Erkundungsspaziergang durch die Stadt.
Die Oper von Budapest (Magyar Állami Operaház) - erbaut zwischen 1875 und 1884 zur Zeit der
Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Finanziert durch die Stadt
Budapest und Kaiser Franz-Joseph I. machte dieser zur Bedingung,
dass die Oper nicht größer sein sollte als die Wiener
Staatsoper. Größer ist das Gebäude auch nicht geworden, aber
überaus reich geschmückt mit barocken Elementen, Ornamenten,
Gemälden und Skupturen.
Das Königlich Ungarische Opernhaus
wurde am 27. Spetember 1884 eröffent. Kaiser Franz-Joseph I. der
zur feierlichen Eröffnung erschien und sah wie wunderschön die
Oper geworden war, soll diese nur dieses eine Mal besucht haben.
Die Budapester Oper gilt als eines der schönsten Openhäuser der
Welt.
Die St.-Stephans-Basilika (Szent István Bazilika), eingeweiht 1905, ist die größte
Kirche der ungarischen Hauptstadt. Sie bietet Platz für 8500
Menschen.
Einen Besuch wert ist auch das Café New York. Sicher, süße
und herzhafte Köstlichkeiten findet man auch andernorts, aber
allein das prunkvolle Gebäude lohnt einen Besuch.
Die amerikanische Versicherung New York Life Insurance
Company lies diesen Prachtbau zu Beginn der 1890er Jahre
erbauen. Im Erd- und Tiefgeschoss des Gebäudes befindet sich das
Café. 1894 eröffnet überdauerte es Kriege und Regimewechsel fast
unbeschädigt. Nach der Wende wurde das Gebäude durch eine
italienische Hotelgruppe übernommen, zu einem Luxushotel
umgestaltet und das Café reaktiviert.
Natürlich darf bei einem Besuch in Budapest auch der Besuch
der Zentralen Markthalle (Nagy Vásárcsarnok) nicht fehlen.
In unmittelbarer Nähe der Markthalle befindet sich die
Freiheitsbrücke. Nach nur zweijähriger Bauzeit wurde die
Freiheitsbrücke, die bei ihrer Fertigstellung den Namen
"Franz-Joseph-Brücke" erhielt als zweite Donaubrücke eingeweiht.
1945 wurde sie durch die deutsche Wehrmacht gesprengt; aber
bereits 1946 nach dem originalgetreuen Wiederaufbau,
wiedereröffnet und in Freiheitsbrücke umbenannt. Wie die
Markthalle ist die Brücke ebenfalls eine
Stahlkonstruktion. Sie weist eine Länge von 333,6 m und
eine Breite von 20,1 m auf.
Spaziert man am Donauufer entlang Richtung Parlament
kommt man an den Schuhen am Donauufer vorbei. Auf einer Länge
von 40 m wurden sechzig Paar Schuhe aus Metall angebracht zum
Gedenken an die Massenerschießungen von ungarischen Juden am
Donauufer während der faschistischen Diktatur 1944/1945.
Das wohl beeindruckendste Gebäude in Budapest ist das
Parlamentsgebäude. Das im neogotischen Stil erbaute Gebäude hat
eine Länge von 268 Metern und liegt direkt am Donauufer. Die
Bauzeit betrug 19 Jahre. 1885 wurde mit dem Bau begonnen und
1904 wurden die Bauarbeiten abgeschlossen. Tragischerweise
konnte der mit dem Bau beautragte Architekt Imre Steindl sein
vollendetes Kunstwerk nicht mehr sehen, da er vor der Vollendung
erblindete.
Da die Stadt zu groß ist um sie nur per pedes zu erkunden
machen wir eine Rundfahrt mit dem Hop on Hop off Bus. Am
Heldenplatz, der das Ende der Andrássy-Straße markiert steigen
wir aus.
Über eine Brücke gelangen wir zur Burg Vajdahunyad. Die Burg
liegt auf einem künstlich angelegten See innerhalb des
Stadtwäldchens und beherbergt heute das ungarische
Landwirtschaftsmuseum.
Auf der gegenüberliegenden Seite von Pest liegt der Ortsteil
Buda mit dem Burgberg.
Mit der Budavári Siklo, eine
Standseilbahn die 1870 eröffnet wurde und die zweitälteste der
Welt ist, fahren wir auf den Burgberg
Ein weiteres Wahrzeichen von Budapest ist die Budapester
Burg. Anfang des 13. Jahrhunderts ließ König Béla IV. von Ungarn
auf dem Burgberg eine Burg errichten die fortan Wohn- und
Regierungssitz der ungarischen Könige war. Sie wurde im Laufe
der Jahrhunderte immer wieder erweitert, um- und ausgebaut. Im
zweiten Weltkrieg großen Teils zerstört beherbergt sie heute
überwiegend Museen und als höchst gelegenes Gebäude der Stadt
hat man von dort einen fantastischen Blick auf die Stadt.
Ein paar Stadtblicke zwischendurch:
In Budapest leben heute ca. 110000 Juden, damit ist es die
bedeutendste jüdische Gemeinde in Ost-Europa. Die große Synagoge
in der Dohány utca (Tabakgasse) ist heute die mit 2964
Sitzplätzen die größte Synagoge Europas.
Natürlich darf bei einem Budapest Besuch eine Schifffahrt
auf der Donau nicht fehlen. Kurz vor Sonnenuntergang war es zwar
nicht mehr besonders warm, aber die Stadt erscheint in einem
besonderen Licht.
Ebenso reizvoll ist die Abendstimmung, wenn die
Sehenswürdigkeiten angestrahlt werden.
Zum Abschluss gönnen wir uns noch einen Besuch im
Széchenyi-Heilbad. Budapest ist die größte Kurstadt Europas; 21
Bäder stehen den Gästen zur Verfügung. Mit der U-Bahn fahren wir
bis zur Haltestelle Opera, gleich um die Ecke im Stadtwäldchen
liegt das Bad.
Und dann ist sie vorbei unsere Zeit in Budapest. Schön war
es; wir haben viel gesehen und es gibt noch viel mehr zu sehen.
Mit dem Zug fahren wir zu unserer nächsten Station - Bratislava.