Zum Ausklang genehmigen wir uns also noch ein paar Tage in
Berlin, voller Müßiggang und Nichtstun. Wir haben uns für das
Intercity Hotel direkt am Hauptbahnhof entschieden. Die Gegend,
in der sich das Hotel befindet ist zwar nicht der Brüller, aber
im Preis des Zimmers ist ein Ticket für den gesamten ÖPNV
Berlin dabei, das gilt sogar bis Potsdam. Und sowas ist in der
Stadt hier eine unschlagbar gute Idee.
Wir kommen also an,
beschlagnahmen kurz unser Zimmer und ziehen gleich mal los in
die Stadt.
Den nächsten Tag verbummeln wir fast komplett in der
Innenstadt, natürlich mit einem Besuch auf dem Fernsehturm.
Gehört einfach dazu. Leider besteht die Innenstadt zumeist aus
Baustellen, der Alexanderplatz, das Schloß, die Museumsinsel und
fast die gesamte Straße "Unter den Linden" sind eine Baustelle,
nur Arbeiter sieht man kaum.
Eine Fahrt mit dem Schiffchen über die Spree gehört auch
immer dazu.
Der Abend klingt dann in der "Ständigen Vertretung
Rheinland" aus, einer Berliner Kultkneipe, die aus den Zeiten
stammt, als unser geplagtes Politikerpersonal vom beschaulichen
Bonner Rheinland in die Metropole an der Spree umziehen musste.
Sozusagen, um hier ein Stück Heimat zu finden.
Den Mittwoch nutzen wir zu einem Ausflug nach Potsdam,
speziell natürlich nach Schloß Sanssouci. Unsere Fahrkarten
gelten bis dahin, also nichts wie los.
Angekommen müssen wir
uns leider anhören, dass wir nirgendwo reinkommen würden ohne
Voranmeldung. Das finden wir zwar nicht so prickelnd, lassen uns
aber die Laune nicht nehmen und lassen uns zuerst mit einer
Kutsche einmal rundum fahren, um anschließend im Park zu
lustwandeln, wie es sich gehört.
Am Donnerstag fahren wir zunächst zum Schloß Charlottenburg,
eine ebenso weitläufige Anlage, allerdings sollte man dem
Gärtner hier mal einen Studienaufenthalt in Potsdam gönnen,
schaut ziemlich unaufgeräumt aus hier. Könnte mal wieder
durchgefegt werden.
Wir schlendern noch ein wenig über den Kurfürstendamm, der
aber auch zu großen Teilen aus Baustellen besteht und längst
nicht mehr den Flair einer Flaniermeile hat. Was auch an den
überall herumstehenden - und liegenden Leihfahrrädern und
-rollern liegt. Ich kann dieser Straße nicht wirklich viel
abgewinnen. Trotzdem vergeht der Nachmittag gemütlich, am frühen
Abend fahren wir nach Kreuzberg in die "Markthalle 9". Einem
alternativ geführten Marktplatz, wo es jeden Donnerstag Abend
eine Art Street-Food-Festival gibt. Obwohl auch hier einige
Einschränkungen gelten, futtern wir uns einmal von links nach
rechts, lecker war`s.
Auch dieser Abend klingt in der Innenstadt aus, mit dem
Ticket kann man ja beliebig oft hin und her fahren und das
nutzen wir natürlich ausgiebig.
Schön war`s Berlin, aber wenn
wir das nächste mal kommen, sind die Baustellen fertig,
versprochen? Sonst müssen wir über die vielen Milliarden aus
Bayern noch mal reden.
Auch die Rückfahrt nach Hause legen wir ohne Umsteigen mit
dem ICE zurück, das ist schon echt komfortabel, vor vier Jahren
mussten wir auf der Strecke noch 2x den Zug wechseln und waren
über 6 Stunden unterwegs. Mittlerweile hat auch das Wetter
umgeschlagen, wir hatten zwei Wochen lang traumhaft schönes
Wetter, zuletzt in Berlin sogar richtig sommerliche
Temperaturen, während es daheim schon seit Tagen regnet. Heute
morgen hat der Herbst auch Berlin erreicht, aber wen kümmert
das, wenn er im Zug sitzt.