Finale und Fazit

 

Dienstag Nachmittag, um kurz vor drei werden wir in Mui Ne von einem Fahrer abgeholt der uns in 4 1/2 Stunden Fahrt zum Flughafen in Saigon bringt. Wir essen noch eine Kleinigkeit und vertrödeln die Zeit bis zum Abflug. Unser Flug geht erst um 23:30 Uhr. Mit nur einer halben Stunde Verspätung geht es wieder Richtung Deutschland.

 

Mittwoch Morgen kommen wir dann endlich - nach 12 Stunden Flug - wieder in Frankfurt/Main an. Vietnam-Airlines ist eine recht komfortable Fluglinie; trotzdem tun mir nach den 12 Stunden im Flieger alle Knochen weh. Auf die weiteren drei Stunden Zugfahrt nach Regensburg freue ich mich nicht wirklich. Aber auch die gehen vorbei und um 12:00 Uhr sind wir wieder zu Hause.

 

Wir hatten keine Pauschalreise gebucht, sondern den Urlaub nach unseren Wünschen mit Bausteinen selbst zusammengestellt. Ein Kompliment ans Reiseunternehmen, alles hat reibungslos und unproblematisch geklappt.

 

Die Reise hat uns sehr gut gefallen. Vietnam ist so anders als Europa, da kann man keine Vergleiche anstellen, was wo besser oder schlechter ist. Man muss sich auf dieses Land einlassen und das akzeptieren, was man vorfindet. Wir haben nur einen Bruchteil des Landes gesehen, auch wenn wir insgesamt 3 1/2 Wochen unterwegs waren. Vielleicht kommen wir irgendwann mal wieder hin und sehen uns andere Gegenden dieses quirligen Landes an.

 

Bis dahin tạm biệt Việt Nam (auf Wiedersehen Vietnam) !

 

 

Auch mit dem Abstand von einigen Tagen sind viele Eindrücke aus den vergangenen 3 1/2 Wochen noch sehr präsent, aber nach wie vor schwer einzuordnen, da es, wie oben schon geschrieben kaum Vergleiche dafür gibt. Die beiden Großstädte Hanoi und Saigon gibt es so in Deutschland nicht, wohl nirgendwo in Europa. So groß. so stressig, so laut, so...
Hanoi fand ich dabei die interessantere Stadt, hier schaut das Alte historisch aus und geht eine gewisse Symbiose mit dem Neuen ein. Das "Old Quarter" ist einzigartig und trotzdem in die Stadt integriert. Saigon will eine moderne Mega-City sein, ist sie auch, aber auf teilweise erschreckende Weise.
Landschaftlich am meisten fasziniert hat mich das Mekong Delta, da ich zuvor noch niemals eine solche Landschaft gesehen habe, womöglich liegt das auch daran, dass Flora und Fauna hier schlicht einzigartig sind, es ist einfach unglaublich. Die Halong Bucht schaut tatsächlich aus, wie auf den Postkarten, wenn man sich die hunderte Touristenschiffe wegdenkt und von Zentralvietnam haben wir leider nur wenig zu sehen bekommen, das meiste davon durch einen dichten Regenschleier.
Apropos Regen bzw. Wetter. Überall war zu lesen, Vietnam kann man zu jeder Jahreszeit bereisen, das stimmt aus unserer Sicht nur bedingt. Wenn man nicht auf nasse Füsse steht, sollte man die Monate September bis November wohl ausklammern. Wobei die Regenfälle, die wir im Phong Nha und im Mekong Delta erlebt haben sogar von den Vietnamesen als "Hard Rain" bezeichnet wurden, sowas erleben die also auch nicht alle Tage. Einen großen Vorteil hat das Reisen während der Regenzeit aber, man muss sich durch die touristischen Ziele nicht durchschieben lassen, es ist um einiges leerer und damit angenehmer. Also auch eine Medaille mit zwei Seiten. Und zum Thema Wachstum im Tourismus ist wohl nur zu sagen, wer Vietnam bereisen will, sollte es bald tun, wir haben Baustellen von solcher Menge und solch unglaublichen Ausmassen gesehen, dass in 5 - 10 Jahren wohl selbst in Disneyland weniger los sein wird.
Am spannendsten sind immer die Begegnungen mit den Menschen, das war immer interessant und häufig sehr neu für uns. Leider ist es außerhalb des Tourismus eher schwierig in Kontakt zu kommen, Englisch ist lang nicht so verbreitet, wie in den Reiseführern angegeben, am ehesten aber noch in den Großstädten. Trotzdem haben wir jede Menge Eindrücke und Meinungen von den Leuten mitgenommen, wir sind eigentlich nie auf direkte Ablehnung getroffen, sondern immer freundlich und offen empfangen worden.
Ich denke, auch in diesem Falle gilt: "Man sieht sich immer zweimal."