(aber Saigon gefällt mir besser)
Am Sonntag ziehen wir also in die andere Richtung los. Die Straßen sind auch hier nicht wirklich schön, aber wesentlich sauberer und breiter. Wir kommen zum Ufer des Song Sai Gon (Saigon-River), der sich gelblich-braun durch die Stadt windet. Es gibt eine breite Uferprommenade - oder das was davon übrig geblieben ist -; Auch die noblen 5-Sterne-Hotels konzentrieren sich alle in diesem Teil der Stadt. Mit ein wenig Fantasie kann man sich vielleicht noch vorstellen, wie es hier zur Zeit der französischen Herrschaft war.
Die mondänen Einkaufszentren empfinde ich nicht als etwas besonderes, da sie mit vielen anderen Städten austauschbar sind. Gucci, Armani, Lacoste und wie sie alle heißen gibt es ja mittlerweile überall auf der Welt, dafür muss ich nicht nach Asien reisen.
Vereinzelt sieht man noch das eine oder andere schöne Gebäude aus der französischen Kolonialzeit, aber irgendwie gehen die zwischen den ganzen mehr oder weniger auf Hochglanz polierten 5-Sterne-Hotels und Firmengebäuden verloren.
Kirchengebäude sind ja an und für sich nicht klein, aber die Kirche Notre-Dame hier in Saigon wirkt richtig verloren. Gleich nebenan ist die Hauptpost, ebenfalls noch ein Gebäude aus der franzlsischen Zeit. Hier kann man sowohl seine Briefe aufgeben, in alten Telefonzellen weltweit telefonieren, aber man kann auch jede Menge Souveniers kaufen. Die meisten Leute kommen glaube ich her um das Gebäude zu fofografieren.
Die kleinen, meist ziemlich schäbigen Häuser die hier noch stehen wirken irgendwie vollkommen deplaziert. Ist eh die Frage, wie lange diese noch stehen werden. Gebaut wird hier überall - und es sind keine kleinen Baustellen.
Nachdem auch wir uns Notre-Dame und die Hauptpost angesehen haben hatten wir Lust auf ein kühles Bier und so begeben wir uns auf die Suche nach einer Kneipe oder Bar oder Café. Dabei kommen wir an etlichen kommunistischen Plakaten (wobei mit schleierhaft ist, was 100-Jahre Oktoberrevolution mit dem Bildnis von Lenin mit Saigon zu tun hat) sowie am erzbischöflichen Sitz (eine noble, große Villa umgeben von einem größeren Garten) und an einem Park in welchem ausgiebig Sport getrieben wird vorbei, bis wir endlich ein winziges Lokal finden, in welchem wir ein Bier bekommen.
Für den Abend müssen wir uns nicht selbst nach einem Lokal umsehen, da steht ein vorgebuchtes Dinner auf dem Programm. Wir ruhen uns noch ein Stündchen im Hotel aus, denn durch die Stadt laufen ist anstregend selbst wo es einen relativ breiten Bürgersteig gibt, der nicht irgendwie zugeparkt ist. Man muss stets achtgeben wo man hintritt, viele der Platten sind lose oder fehlen ganz.
Gegen Abend beginnt es mal wieder zu regnen und so bestellen wir uns ein Taxi das uns zum gewünschten Restaurant bringt. Das Essen ist lecker und nach einem Absacker in einer "Beer-Lounge" (der Name ist hier nicht Programm) schlendern wir gemütlich wieder zu unserem Hotel.
Morgen wollen wir uns die Stadt mal aus der Vogelperspektive betrachten.
chúc ngủ ngon - Gute Nacht!