Ein langes Wochenende in Prag. Schon seit Mitte
Februar hatten wir uns darauf gefreut. Wir starten am
Freitagnachmittag. Die Bahn bringt uns für 43,00 € pro
Person in 4 1/2 Stunden in die tschechische
Hauptstadt. Kein Umsteigen und die Rückfahrt ist auch schon
im Preis. Besser geht es nicht.
Unsere Unterkunft liegt
auf der Kleinseite und so entscheiden wir uns dafür mit dem
Taxi dorthin zu fahren. Nachdem der von uns ausgewählte
Taxifahrer nochmal mit einem Kollegen Rücksprache
genommen hat, meint er wohl zu wissen, wo wir hinmüssen. Er
setzt uns dann zwar vor der falschen Pension ab, aber zum
Glück ist unsere Bed and Breakfast Unterkunft gleich um die
Ecke; am Fuße der Karlsbrücke. Wir laden nur kurz unsere
Sachen ab und dann lassen wir den Tag mit tschechischem Bier
und Essen ausklingen.
Samstag schlafen wir erst mal aus, frühstücken
gemütlich und begeben uns dann auf Entdeckungstour durch die
Stadt. Mal sehen was – und ob sich was verändert hat, denn
vor vier Jahren waren wir schon einmal in Prag. Das Wetter
ist herrlich; die Sonne lacht von einem wolkenlosen
Himmel. Der erste Weg führt uns natürlich auf die
Karlsbrücke. Einige der Künstler die hier ihren Stand haben
sind noch beim Aufbau; viele der Touristen scheinen aber
Frühaufsteher zu sein, denn auf der Brücke ist es
schon ziemlich voll. Auf unserem Weg in die Altstadt sehen
wir uns einige der Stände mit Fotografien an; vor vier
Jahren haben wir an einem dieser Stände zwei Bilder gekauft
und wenn der Künstler noch dort ist wollen wir in diesem
Jahr eventuell noch ein weiteres hinzufügen. Auch einige
Musiker sind heute auf der Brücke vertreten. Kein Wunder bei
dem traumhaften Wetter bleiben die Leute
gerne stehen und
lauschen den meist jazzigen oder klassischen Klängen. Ich
frage mich allerdings, ob sich der Verkauf von CD´s noch
lohnt, wo inzwischen so viele mit ihren Smartphones die
Darbietungen aufnehmen können? Fast am Ende der Brücke
finden wir auch den Stand des gesuchten Fotografen. Wir
sehen uns seine aktuellen Bilder an und treffen schon mal
eine Vorauswahl. Wir klären noch ab, ob er auch am
Montagvormittag dort ist, denn schließlich wollen wir das
Bild nicht den ganzen Tag mit uns rumtragen, dann setzen wir
unseren Weg fort.
eine tschechische Spezialität die man an jeder Ecke bekommt
Auch in der Altstadt wimmelt es nur so von Menschen. Die Lokale sind schon gut besucht und etliche warten auf das Spiel der astronomischen Uhr; wie auch auf der Karlsbrücke haben sich hier ein paar Künstler mit ihren Darbietungen eingefunden.
Einen Trödelladen namens “Bric à Brac” sehen wir uns genauer an. Wir kaufen zwar nichts, aber es gefällt uns in den alten Sachen zu stöbern.
Nachdem wir nun schon etliche
Stunden auf den Beinen sind legen wir eine Verschnaufpause
in der Brauerei „U SUPA“ ein. Für´s Abendessen ist es uns
noch zu früh, aber eine kleine Zwischenmahlzeit gönnen
wir uns. Eine “Käseplatte”, die so übersichtlich ist, dass
sie wohl eher als Nachtisch gewertet werden muss und eine
Krebssuppe bei der die “Deko” das Beste ist.
Am Abend bleiben wir auf der Suche nach einem Lokal beim Restaurant ”U Laury” hängen. Es liegt auf dem Weg zur Burg hoch und man muss erst eine Treppe abwärts. Das Restaurant liegt nämlich in einem Gewölbekeller.
Für den Sonntag haben wir einen Besuch auf der Prager Burg (Hradschin) geplant. Auf dem Weg dorthin besteigen wir aber zunächst einmal den unteren Brückenturm. Endlich haben wir mal eine Übersicht über die gesamte Länge der Karlsbrücke.
Wir schlendern weiter aufwärts Richtung Burg. Auf dem Burgplatz ist schon eine Menge los und am Eingang zur Burg steht eine lange Schlange, die auf Einlass wartet. Das wollen wir uns denn doch nicht antun. So lauschen wir nur der Musik des “Prague Funfair Orchestra” und sehen uns den großen Wachwechsel an.
Wir schlendern gemütlich wieder den Berg runter und verbummeln den Tag. Für den Abend haben wir Karten für das “Black Light Theater”. Unterwegs kommen wir am “U SCHNELLÙ” vorbei. Ein Zwischenbier wäre jetzt nicht schlecht; aber ein Blick auf meine Uhr sagt mir, es ist erst kurz nach elf.
Komisch, kommt uns vor als wenn es schon viel später ist.
Beim Blick auf die Kirchturmuhr fällt uns dann auf, dass es
schon kurz nach zwölf ist. Wir haben die Umstellung auf
Sommerzeit vollkommen vergessen. Also, nix wie rein. Es gibt
“Staropramen”; das Bier, welches uns hier am besten
geschmeckt hat.
Die Theateraufführung war recht kurzweilig und da es sich ja um ein Pantomimentheater handelt gab es auch keinerlei Sprachprobleme. Eine willkommene Abwechslung.
Wir verbringen noch eine letzte Nach in unserer “Luxusherberge”, dann machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof. Auf der Karlsbrücke kaufen wir dann noch das bereits ausgesuchte Bild, genießen unterwegs noch ein bisschen die Sonne und um kurz nach eins geht unser Zug zurück.