Nachdem wir hin und her überlegt haben, ob wir die
nächsten beiden Touren wirklich noch machen wollen, haben
wir uns entschieden, die erste der beiden - von Charaki nach
Archangelos - zu gehen und dann sehen wir weiter.
Früh am
Morgen, um kurz vor acht bringt uns ein Taxi (also eigentlich
mehr der Mann für alle Fälle des Hotels) nach Charaki, welches
ca. 15 Minuten Autofahrt entfernt von Vlicha ist.
Der Ort ist
klein und wir beginnen unseren Weg am Meer entlang in Richtung
Burg; also eigentlich handelt es sich hierbei um die Überreste
des Johanniterkastell Feraklos. Da wir keinen richtigen Eingang
zu den Burgresten finden umkreisen wir diese einmal im Halbrund
und steigen dabei wieder vom "Burgberg" ab. Zunächst auf einem
rutschigen Geröllweg, dann über eine Art Steintreppe. Wieder am
Fuß des Burgbergs angekommen wandern wir weiter Richtung Agia
Agathi-Bucht. Eine schöne, einsam gelegene Bucht mit Sandstrand.
Etliche Liegen und Sonnenschirme stehen hier für die Tagesgäste
bereit. Auch für`s leibliche Wohl wird gesorgt und Toiletten
sind ebenfalls vorhanden. Ein wenig störend ist lediglich, dass
der Strom für dieses Paradies durch mehrere Generatoren erzeugt
wird, die mir ziemlich laut vorkommen.
Am Ende der Bucht
kommen wir zu einer kleinen Felsenkapelle (Agia Agathi) mit
mittelalterlichen Wandmalereien. Zwei Ziegen fröhnen dort ihr
tristes Dasein und lassen sich auch durch uns nicht stören.
Nach der Felsenkapelle müssen wir uns den weiteren Weg zunächst
ein wenig suchen, denn die Markierung scheint irgendwie
verlorengegangen zu sein. Schließlich finden wir aber so eine
Art Pfad und beschließen diesem zu folgen. Das Wetter scheint es
heute recht gut mit uns zu meinen, hin und wieder wird die Sonne
kurz durch ein paar kleine Wolken verschleiert, was sehr
angenehm ist; unsere größte Sorge war nämlich, dass es für die
Wanderung zu heiss sein würde, da diese als fast schattenlos
beschrieben ist. Das erste Stück nach der Felsenkapelle wandern
wir noch auf einer Art Forstweg, aber je weiter wir uns der
Küste nähern, desto steiniger wird es. Der Blick entlang der
Ostküste bis LIndos ist wunderschön, wenn auch leider wie in den
vergangenen Tagen schon, ein bißchen diesig.
In unerer
Wegbeschreigung war der Weg als schlecht markiert beschrieben;
aber zwischenzeitlich scheint jemand hier gewesen zu sein, denn
einen so gut markierten Weg haben wir bisher noch nicht gehabt.
Es ist für uns also kein Problem durch die "Steinwüste" zu
wandern. Trotzdem muss man aufpassen wor man läuft, denn die
Steine sind inzwischen sehr spitz und scharfkantig. Ein paar
Stellen gehen auch recht nah am Abhang entlang.
Nachdem wir
das Hochplateau hinter uns gelassen haben und der Weg sich
wieder zu einem breiten Pfad gemausert hat, erreichen wir nach
einiger Zeit eine betonierte Straße, die steil nach oben führt.
Ausgerechnet jetzt zeigt sich keine Wolke am Himmel. Es hilft
nix, wir müssen da hoch. Am Ende des Wege kommen wir dann
zu der kleinen Kirche des Heiligen Antonius die mitten in einem
ummauerten Garten liegt. Sehr idyllisch.
Vor dem Tor zu
diesem Kleinod sitzt ein Mann, der, als er uns des Weges kommen
sieht, gleich freudig aufspringt und uns einlädt, unsere
Wasservorräte aufzufüllen und seine kleine Kirche und alles
drumrun zu besichtigen. Welche Funktion er genau hat wissen wir
nicht, vielleicht so eine Art Hausmeister oder guter Geist. Er
fragt nach unseren Namen und spricht ein Gebet für uns. Wir
müssen uns noch in eine Art Gästebuch eintragen und dann machen
wir uns weiter auf unseren Weg.
Dieser führt uns weiter
durch ein paar Gärten, bis wir schließlich auf eine
Asphaltstraße treffen, die uns in die Bucht von Stegna
runterführt. Diese letzten Meter auf der Asphaltstraße bergab
geben mir dann auch den Rest. Wir laufen noch fast die komplette
Strandstraße entlang und dann haben wir UNSER Ziel erreicht; die
Taverne StegnaKozas. Traumhaft schön, direkt am Meeressaum
gelegen, freuen wir uns jetzt nur noch auf was leckeres zu essen
und zu trinken.
Den Rest des Weges (von Stegna nochmals hoch
nach Archangelos) schenken wir uns und nehmen von Stegna ein
Taxi zurück nach Vlicha.
Inzwischen haben wir
beschlossen, dass wir die letzte angebotene Tour, welche von
Vlicha über schattenlose Berggipfel nach Lindos und zurück
geführt hätte, lediglich in Gedanken am Strand liegend gehen
werden. Es ist einfach schon zu heiß zum wandern.